
Kreuzschmerzen lassen sich gut mit Wärme bekämpfen, zeigen Studien – Foto: ©BigBlueStudio - stock.adobe.com
Rückenschmerzen sind ein lästiges Übel. Wenn sie im unteren Rücken auftreten, spricht der Volksmund auch vom Kreuzschmerz. Meist handelt es sich um einen nicht-spezifischen Kreuzschmerz, das heißt es liegen keine konkreten körperlichen Ursachen für die Schmerzen im unteren Rücken vor.
Die Schmerzen lassen sich auch ohne Schmerzmittel lindern. Sanftere Methoden sind die Wärmetherapie und die Akupunktur. Dass beide Maßnahmen etwas bringen, zeigt ein Studiencheck der Stiftung Gesundheit.
Wärmepflaster im Test
Die Wirkung der Wärmetherapie mit Wärmepflastern, die es in Apotheken und Drogerien zu kaufen gibt, wurde in drei randomisiert-kontrollierte Studien (RCT) belegt. Die Schmerzlinderung war bei jenen Studienteilnehmern, die ein Wärmepflaster nahmen, größer als bei denen, die lediglich ein Placebo erhielten. Die Personen mit Wärmeanwendungen hatten auch weniger Beeinträchtigungen im Alltag sowie eine bessere Rücken- und Muskelbeweglichkeit. Allerdings basieren die Ergebnisse auf drei kleineren Studien, deren Zuverlässigkeit aufgrund von methodischen Mängeln als einschränkt gilt, merkt die Stiftung Gesundheit an. Wärmepflaster, -Auflagen und -Umschläge zur lokalen Rückenschmerzbehandlung erwärmen sich durch Oxidation auf knapp 40 Grad Celsius. Sie halten die Wärme bis zu acht Stunden.
Wärmesalben fördern Beweglichkeit
Im Studiencheck befanden sich außerdem Wärmesalben. Diese Produkte erwärmen entweder über chemische oder pflanzliche Inhaltsstoffe die Haut und fördern so die Durchblutung. Für den Studienscheck konnte die Stiftung nur eine randomisiert-kontrollierte Studie finden. Das Ergebnis: Die Wärmesalbe hat gegenüber der Placebo-Salbe einen Nutzen gezeigt. Die Schmerzen wurden stärker gesenkt und die Beweglichkeit im unteren Rücken hat sich deutlich verbessert. Wegen fehlender weiterer Studien und Unklarheiten bei der Verblindung wurde das Ergebnis als eingeschränkt zuverlässig bewertet.
Akupunktur genauso gut wie Scheinakupunktur
Und was bringt Akupunktur bei Kreuzschmerz? In einer randomisiert-kontrollierten Studie wurde Akupunktur als Ergänzung der Standardtherapie bei Menschen mit akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen untersucht. Die Gruppe mit zusätzlicher Akupunktur hatte nach drei Wochen weniger Schmerzen im Vergleich zur Gruppe mit der alleinigen Standardbehandlung. Einen langfristigen Nutzen gab es jedoch nicht. Allerdings zeigte sich ein kurzfristiger Nutzen auch bei einer Scheinakupunktur. Der Nutzen war vergleichbar mit dem der „echten“ Akupunktur – was mit einem Placeboeffekt erklärt werden könnte. Es ist also unklar, ob die Schmerzlinderung tatsächlich auf die „echte“ Akupunktur zurückzuführen war.
Die Akupunktur ist ein Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin, bei dem unterschiedlich lange Nadeln an besondere Körperpunkte gesetzt werden. An diesen Punkten lösen sie Reize aus, die die Schmerzen lindern sollen.
Wichtig bei Rückenschmerz ist es in Bewegung zu bleiben. Oft hilft eine Kombination aus mehreren Maßnahmen.
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