
Fake Shops im Internet erkennen: Experten warnen vor Abzocke mit Schnelltests – Foto: © Adobe Stock/ oatawa
Corona-Schnelltests werden schon seit geraumer Zeit im Internet angeboten. Leider wittern auch Cyberkriminelle das Geschäft. Cybersicherheitsexperten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) warnen deshalb vor sogenannten Fake Shops, also Anbietern, die Geld kassieren und dann nicht liefern. Das sei schon in der ersten Zeit der Pandemie hinsichtlich Desinfektionsmittel und medizinischen Schutzausrüstungen so gewesen. Nun befürchten die Experten, dass sich die betrügerischen Geschäfte auch mit den Schnelltests wiederholen.
Vorsicht vor besonders günstigen Angeboten
„Fake Shops locken Kunden typischerweise mit besonders günstigen Angeboten zu gerade sehr begehrten Produkten“, sagt Dr. Peter Mayer von der Forschungsgruppe Security Usability Society (SECUSO) am KIT. Das sollte stutzig machen. So sei immer Vorsicht geboten, wenn die Preise deutlich unter denen anderer Anbieter liegen.
Die Cybersicherheitsexperten geben Tipps, die misstrauisch stimmen sollten:
· Wenn der Anbieter keine weiteren ähnlichen Produkte im Angebot hat und sich Corona-Tests völlig vom übrigen Sortiment abheben
· Wenn der Shop als Zahlungsmittel ausschließlich Vorauskasse oder Zahlung per Kreditkarte anbietet
· Wenn bei diesem Anbieter Schnelltests nur halb so teuer sind wie bei allen anderen
· Wenn auf der Shop-Seite kein Impressum angegeben ist oder die angegebenen Kontaktdaten nicht erreichbar sind.
Gütesiegel können gefälscht sein
Seriöse Anbieter lassen sich an bestimmten Gütesiegeln wie das Trusted Shops-Label oder das s@fer-shopping-Siegel des TÜV SÜD erkennen. Allerdings „Aber auch hier ist Vorsicht geboten“, warnt Experte Mayer. „Betrüger können die Siegel einfach kopieren oder eigene Siegel erfinden, um Seriosität vorzutäuschen.“
Eine weitere Masche der online Betrüger: Sie nutzen Sicherheitslücken in Webseiten von Unternehmen, Vereinen oder Privatpersonen, indem sie dort eine Weiterleitung zu ihrem Fake Shop hinterlegten. Die Betreiber bekämen davon meist nichts mit, da die Betrüger lediglich den Namen und damit die Sichtbarkeit der Webseite in Suchmaschinen nutzten, sagt Mayer. Als ersten Schritt empfiehlt Mayer einen Plausibilitätstest: „Das Wichtigste ist, nicht überstürzt zu handeln, sondern sich die Zeit zu nehmen, den Shop genau unter die Lupe zu nehmen.“