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Vor Knie-OP Zweitmeinung einholen

Freitag, 22. Januar 2016 – Autor:
Jede zehnte von jährlich 160.000 Knie-Operationen in Deutschland ist aus Expertensicht überflüssig. Die Barmer GEK rät ihren Versicherte daher, vor dem Eingriff eine Zweitmeinung einzuholen. Dazu hat die Krankenkasse Verträge mit Spezialisten abgeschlossen.
Krankenkasse rät vor Knie-OP zur Zweitmeinung

Vor einer Knie-OP alle Therapie-Optionen prüfen – Foto: edwardolive - Fotolia

"Vor allem jüngere Patienten sollten vor einer komplizierten Knie-Operation eine Zweitmeinung einholen, um einen übereilten oder fehlerhaften Eingriff zu vermeiden. Bislang hat etwa jeder dritte Patient, der sich eine Zweitmeinung eingeholt hat, auf eine Knie-Operation verzichtet", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK in einer Pressemitteilung.

Vor einem Eingriff können sich die Versicherten zunächst beim Barmer GEK Teledoktor, der auch gegenüber der Kasse der Schweigepflicht unterliegt, beraten lassen. Bei Bedarf vermittelt dieser den Patienten zu einem Knie-Spezialisten, etwa nach Rissen des vorderen Kreuzbandes mit Begleitverletzungen wie Meniskus- und Knorpelschäden und bei kindlichen Knieverletzungen.

Vor Knie-OP gibt Experte Zweitmeinung ab

Der Knie-Experte ermöglicht in der Regel binnen 14 Tagen den Zweitmeinungstermin, sichtet bisherige Befunde und Therapieempfehlungen und berät den Betroffenen über Behandlungsoptionen. Bislang arbeitet die Barmer GEK mit Knie-Spezialisten aus Berlin, Darmstadt, Hamburg, Hannover, Gießen, Kiel, Mainz, Oldenburg, Neubrandenburg, Regensburg und München zusammen.

"Wir bauen ein bundesweites Netz von ausgewählten Knie-Spezialisten auf, die mitunter auch Spitzensportler aus der Fußball-Bundesliga betreuen. Von der Expertise der bundesweit renommiertesten Knie-Experten können unsere Versicherten profitieren", sagt Marschall.

Auch vor Kniegelenksersatz zweite Meinung einholen

Auch bei einem operativen Knie-Gelenksersatz müssen Risiken wie Infektionen oder eine spätere Lockerung des Implantats in Kauf genommen werden. Die Haltbarkeitsdauer eines künstlichen Gelenks hat sich in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert, dennoch ist sie begrenzt, was zu Folgeeingriffen führen kann, heißt es weiter bei der Barmer GEK.

Der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks sollte deshalb nur nach sorgfältiger Abwägung aller Risiken, Chancen und in Frage kommenden Alternativen vorgenommen werden. Der Teledoktor kann auch in diesem Fall konsultiert werden, für die Zweitmeinung beim Gelenkersatz arbeitet die Barmer GEK bislang nur mit Spezialisten in Düsseldorf zusammen.

Foto: edwardolive

Hauptkategorie: Medizin

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