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Vor dem Urlaub an Masern-Impfung denken

Freitag, 11. März 2022 – Autor:
Mit dem Abebben der Corona-Welle wird wieder mehr gereist. Gerade für Urlauber bleibt Impfen ein Thema: Einige Länder verlangen einen Corona-Schutz. Warum Reisende auch an die Masern-Impfung denken sollten.
In einigen Ländern gibt es derzeit wieder Masern-Fälle

– Foto: Adobe Stock/Zerbor

Mit dem Abebben der Corona-Welle wird wieder mehr gereist. Doch gerade für Urlauber bleibt Impfen ein Thema: Länder wie Australien verlangen von Touristen einen Corona-Impfschutz. Reisende sollten aber unbedingt auch an die Masern-Impfung denken: Aus Italien, Belgien, Österreich und Rumänien werden hohe Fallzahlen gemeldet. Stark betroffen ist auch der westafrikanische Staat Guinea. Das meldet das CRM Centrum für Reisemedizin.

Seit September 2016 gibt es in Rumänien einen Masernausbruch. Bis jetzt haben die Behörden 3799 Erkrankungen und 17 Todesfälle gemeldet. Österreich verzeichnet mit 69 Fällen bereits mehr als im vergangenen Jahr, Italien 238 Fälle aus 15 Regionen. Das Robert-Koch-Institut meldet für Deutschland 235 Fälle bis Anfang März, unter anderem aus Berlin, Leipzig und Duisburg.

Vor dem Urlaub an Masern-Impfung denken

Prof. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM, rät Reisenden prinzipiell, im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung ihren Schutz durch Standardimpfungen zu prüfen, gegebenenfalls aufzufrischen oder etwa bei Masern nachzuholen.

Masern sind hochansteckend und werden durch den gleichnamigen Virus hervorgerufen. Die Übertragung des Erregers erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen, aber auch durch Kontakt mit Sekreten erkrankter Personen.

Ausschlag tritt erst einige Tage nach Erkrankung auf

Erste Symptome sind Fieber, Bindehautentzündung, Erkältungsbeschwerden sowie ein Enanthem, ein Ausschlag im Bereich der Mundschleimhaut. Das charakteristische makulopapulöse Exanthem – knotig-fleckige Veränderungen der Haut – tritt erst wenige Tage später auf und klingt nach vier bis sieben Tagen von allein wieder ab.

Eine Maserninfektion erhöht das Risiko für bakterielle Superinfektionen wie eine akute Mittelohrentzündung, eine Lungenentzündung oder eine Bronchitis. Auch das Auftreten einer akuten postinfektiösen Hirnhautentzündung sowie einer subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) ist möglich. Diese Entzündung des gesamten Gehirns kann noch vier bis zehn Jahre nach einer Masernerkrankung auftreten und verläuft immer tödlich.

Nach 1970 geborene sollten Impfstatus prüfen

Gegen Masern steht ein Lebendimpfstoff zur Verfügung, der entweder in der Kombination Masern-Mumps-Röteln (MMR) oder Masern-Mumps-Röteln-Varizellen (MMRV) als Mehrfachimpfung verabreicht wird. Die STIKO empfiehlt für Kleinkinder eine zweimalige Immunisierung mit dem MMRV-Impfstoff, wobei die erste Injektion im Alter von 11 bis 14 Monaten und die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen sollte.

Allen nach 1970 Geborenen, deren Impfstatus unklar ist, die nicht geimpft sind oder die in der Kindheit nur eine einzige Masern-Impfung erhalten haben, wird die einmalige Injektion des MMR-Impfstoffes empfohlen.
 
Auch andere Krankheiten sollten Touristen im Blick haben: In Äthopien, Somalia, im Jemen, Malawi sowie im Kongo gibt es wieder Polio-Fälle. Gegen Polio gibt es einen Impfschutz.

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Infektionskrankheiten , Coronavirus , Impfen , Kinderlähmung , Masern

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