Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Vollkorn reduziert Kalorien-Aufnahme

Donnerstag, 16. Februar 2017 – Autor:
US-Forscher untersuchten die Auswirkungen einer Vollkorn-Ernährung. Ein Ergebnis: Bei einer Vollkorn-Diät nahmen die Probanden weniger Kalorien auf.
Vollkornbrot

Vollkorn-Ernährung fördert den Stuhlgang und reduziert die Kalorienaufnahme – Foto: arfo - Fotolia

Zwei Untersuchungen dazu wurden im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht. Daran nahmen 81 gesunde Probanden zwischen 40 und 65 Jahren teil. In den ersten beiden Wochen erhielten alle übliche, westliche Kost. In den folgenden sechs Wochen blieben 40 Teilnehmer bei der herkömmlichen Diät, während 41 Teilnehmer auf eine Vollkorn-Diät gesetzt wurden.

Die Diäten ähnelten sich was die Energie- und Fett-Aufnahme sowie die Obst-, Gemüse- und Eiweiß-Portionen betraf, der einzige Unterschied war die Getreidequelle. Vollkorn schließt die äußere, nahrhafte Schicht der Körner ein, es findet sich in Vollweizenmehl, Hafermehl und braunem Reis. Bei verarbeitetem Getreide wie Weißmehl, Weißbrot oder weißem Reis gehen beim Schäl- und Mahl-Vorgang Fasern und bestimmte Mikronährstoffe verloren.

Vollkorn reduziert Kalorien-Aufnahme

Die Teilnehmer der Studie nahmen drei Mal am Tag vorbereitete Mahlzeiten zu sich - und dokumentierten auch, wie viel sie davon aßen. Untersucht wurde zum einen die Auswirkung auf den Energiestoffwechsel. Es zeigte, sich dass die Vollkorn-Gruppe täglich 92 kcal weniger aus der Nahrung aufnahmen. Die Forscher führen das darauf zurück, dass die Vollkornprodukte den Stoffwechsel beschleunigen und den Grundumsatz erhöhen. Die Zahl und das Gewicht der Stuhlgänge lag in dieser Gruppe höher.

Auch auf die Darmflora hatte die Vollkorn-Kost Auswirkungen: Es gab mehr Lachnospira, Bakterien, die kurzkettige Fettsäuren produzieren, denen eine krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben wird. Und es gab weniger entzündungsfördernde Bakterien, Enterbacteriaceae. Beim Bluttest ließen sich bei den Vollkorn-Essern geringfügig mehr Gedächtniszellen nachweisen, die für eine rasche Immunantwort eine Rolle spielen.

Täglich bis zu zwei Tassen Vollkorn

In anderen Studien zeigte sich eine Zusammenhang von Vollkornprodukten mit einem geringeren Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Infektionen. Die Diätetischen Richtlinien des US-Gesundheitsministeriums raten dazu, verarbeitetes Getreide durch Vollkorn zu ersetzen. Die empfohlene Tagesdosis für Vollkorn liegt bei 1,5 Tassen (Frauen) bis 2 Tassen (Männer), etwa in Form von braunem Reis oder Haferflocken.

Foto: arfo/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung

Weitere Nachrichten zum Thema Gesunde Ernährung

17.08.2018

Wer abnehmen möchte, greift gerne auf Obst zurück. Es ist vergleichsweise kalorienarm und lecker. Ernährungsexperten raten allerdings von zu vielen Obstmahlzeiten am Tag ab. Die zuckerhaltigen Snacks könnte den gegenteiligen Effekt bewirken.

10.07.2018

Der sogenannten Mittelmeerdiät werden vielfältige Effekte auf die Gesundheit nachgesagt. Forscher haben dies nun überprüft und die Ernährungsweise gleichzeitig mit einer „Nordischen Diät“ verglichen. Dabei schnitt die mediterrane Ernährung besser ab.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin