Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus auf dem Weg

Samstag, 21. April 2018 – Autor: Angela Mißlbeck
Das Bündnis Gesunde Krankenhäuser hat in Berlin die erste Hürde auf dem Weg zu einem Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus genommen.
Volksentscheid für mehr Pflegekräfte im Krankenhaus in der ersten Runde

Mit einem Volksentscheid will das Bündnis Gesunde Krankenhäuser für mehr Pflegekräfte kämpfen. – Foto: ©sudok1 - stock.adobe.com

Die nötigen Unterschriften für einen Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus liegen nach Angaben der Initiatoren bereits vor. 20.000 gültige Unterschriften sind nötig. 25.000 Unterschriften hat das Bündnis Gesunde Krankenhäuser unter maßgeblicher Beteiligung der Gewerkschaft ver.di nach eigenen Angaben bereits gesammelt. Das zeige deutlich, dass die Berliner Bevölkerung sich der Problematik bewusst sei und sich eine schnelle Lösung auf Landesebene wünsche, meint die Vivantes-Krankenschwester und Bündnis-Aktivistin Silvia Habekost.

Die Unterschriften müssen beim Innensenator zur Prüfung eingereicht werden. Wenn dort entschieden wird, dass das Volksbegehren zulässig ist, dann muss sich das Berliner Abgeordnetenhaus mit dem Gesetzentwurf des Bündnisses befassen. Das wird jedoch voraussichtlich nicht mehr vor der Sommerpause passieren. Denn die Einreichung der Unterschriften ist erst für den 11. Juni geplant.

Noch mehr Unterschriften für den Volksentscheid

„Wir wollen noch deutlich mehr Unterschriften sammeln, um dem rot-rot-grünen Senat deutlich zu machen, dass die Berliner*innen den Senat in der Pflicht sehen zu handeln“, so Habekost. Zum eigentlichen Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus kommt es erst, wenn das Abgeordnetenhaus den Gesetzentwurf des Bündnisses nicht annimmt.

Der Gesetzentwurf zum Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus sieht vor, dass für alle Bereiche in den Berliner Krankenhäusern Pflegestellenschlüssel eingeführt werden. Das soll durch eine Änderung des Landeskrankenhausgesetzes geschehen.

Bundesratsinitiative für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus erfolgreich

Kurz nach dem Start des Volksentscheids für Gesunde Krankenhäuser hat die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) eine Bundesratsinitiative für Mindestbesetzungen beim Pflegepersonal im Krankenhaus gestartet, die vom Bundesrat Ende März angenommen wurde. Damit fordert die Länderkammer den Bundestag auf, sich mit dem Thema zu befassen.

Das Bündnis Gesunde Krankenhäuser begrüßt diese Bundesratsinitiative zwar, hält sie jedoch nicht für ausreichend. „Wir finden die Bundesratsinitiative an sich richtig, aber die Länder haben durch die Landeskrankenhausgesetzgebung jetzt schon die Möglichkeit, eine verbindliche und bedarfsgerechte Personalbemessung auf Länderebene einzuführen“, so Ellen Hassenpflug, Betriebsrätin im Jüdischen Krankenhaus Berlin. Der Bundesrat könne nur indirekt auf den Bundestag einwirken. Deshalb sei es weiterhin wichtig, dass die Länder ihre Kompetenzen nutzen und mit guten Regelungen vorangehen, heißt es in einer Stellungnahme des Bündnisses. Der Volksentscheid zeige eine solche Möglichkeit auf. „Es ist an der Zeit, dass der Senat sich dazu erklärt, wie er zu den vorgeschlagenen Änderungen des Landeskrankenhausgesetzes steht“, so das Bündnis in seiner Stellungnahme weiter.

Foto: sudok1 – fotolia.com

Hauptkategorie: Berlin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Krankenhäuser , Pflegekräfte , Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg

Weitere Nachrichten zum Thema Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus

25.11.2017

Der Pflegemarkt wächst unaufhaltsam. Unklar ist jedoch, wer die vier Millionen Pflegebedürftigen im Jahr 2030 einmal pflegen soll. Schon heute ist die Zahl der gemeldeten offenen Stellen auf einem historischen Höchststand.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin