Vogelgrippe H7N9: Übertragung von Mensch zu Mensch möglich

Viele Chinesen tragen Mundschutz, um sich vor einer Ansteckung mit H7N9 zu schützen
Meldungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind in China bereits 17 Menschen an der Vogelgrippe H7N9 gestorben, 87 haben sich infiziert. Bislang gingen die Behörden davon aus, dass das Virus nur von Tier zu Mensch übertragen wird. Nachdem sich nun auch drei Familien und deren Kinder mit H7N9 angesteckt haben, lässt sich das nun mit absoluter Sicherheit nicht mehr sagen. Inzwischen vermutet auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Übertragung der Vogelgrippe H7N9 von Mensch zu Mensch, allerdings in "seltenen Fällen". Die chinesischen Gesundheitsbehörden hatten schon zuvor eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch nicht mehr ausgeschlossen. Es sei nicht untypisch für diese Art von Viren, dass es in einigen wenigen Fällen auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch gebe, sagte WHO-Vertreter Michael O'Leary in Peking. „Bislang ist es aber ein Tiervirus, das in wenigen Fällen auf Menschen überspringt.“ Die WHO gehe nicht davon aus, dass es eine größere Übertragung zwischen Menschen gebe.
Täglich werden aus China neue Infektionsfälle gemeldet
Ein internationales Expertenteam der WHO ist bereits in China eingetroffen. Es soll eine Woche bleiben und unter anderem Labore, Krankenhäuser und betroffene Regionen besuchen. Die 15 Experten aus Europa, USA, Australien, China und Hongkong wollen insbesondere die Infektionswege des Virus genauer untersuchen.
Das gefährliche Vogelgrippevirus A H7N9 war vor gut drei Wochen in China aufgetreten. Hierbei handelt es sich um die ersten gemeldeten Fälle einer menschlichen Infektion mit dem H7N9-Virusstamm. Die Gensequenzen des Virus sind jedoch bereits veröffentlicht worden. Das US-amerikanische „Center for Disease Control“ hat nach eigenen Angaben bereits mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus H7N9 begonnen.
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