Vivantes bleibt in öffentlicher Hand
Trotz seiner positiver Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren steht das landeseigene Unternehmen Vivantes vor weiteren grossen Herausforderungen: Notwendige Investitionen müssen zunehmend aus eigener Kraft finanziert werden. Die Voraussetzungen dafür wollen Land, Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung gemeinsam schaffen.
Zu den zentralen Punkten der gemeinsamen Erklärung vom 6. Oktober gehören etwa, dass das Land Berlin bis einschliesslich 2020 auf eine Gewinnentnahme verzichten will. Alle Gewinne sollen vollständig wieder in das Unternehmen investiert werden, um eine leistungsfähige, moderne Medizin dauerhaft sicherstellen zu können. Ausserdem leistet Berlin in diesem Jahr einen Zuschuss zum Eigenkapital in Höhe von 5 Mio. Euro und lässt eine Kreditaufnahme für weitere Investitionen zu. Zur Reduzierung der Personalkosten werden sozialverträgliche Lösungen angestrebt, heisst es in der Erklärung.
"Diese Erklärung schafft eine Basis für die künftige Entwicklung von Vivantes. Alle Gewinne, die Vivantes in den kommenden Jahren erzielt, werden wir vollständig wieder in das Unternehmen investieren. Zusätzlich werden wir dringend notwendige Investitionen künftig auch über Kredite finanzieren", kommentierte Joachim Bovelet, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vivantes: die gemeinsame Erklärung. "Und wir werden weiter unsere Personalkosten senken müssen, vor allem in der Konzernverwaltung und den internen Diensten. Das alles dient dazu, Vivantes als kommunales Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten, die Gesundheitsversorgung der Berlinerinnen und Berliner zu verbessern und die Arbeitsplätze unserer Beschäftigten zu sichern."
Zur Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH gehören 9 Krankenhäuser, 13 Pflegeheime, 2 Seniorenwohnhäuser, eine ambulante Rehabilitation, Medizinische Versorgungszentren und eine ambulante Krankenpflege. Mit 13 000 Mitarbeitern ist Vivantes der zweitgrösste Arbeitgeber Berlins. Nach einem harten Sanierungskurs hat Vivantes im vergangenen Jahr ein Plus von 6,3 Millionen Euro erwirtschaftet.