Vitamin D reduzierte Schübe bei MS

Vitamin D kann MS günstig beeinflussen – Foto: andriano_cz - Fotolia
Niedergelassene Neurologen aus dem NeuroNetz für Norddeutschland hatten den Einfluss des Sonnenvitamins auf den Krankheitsverlauf bei 60 Patienten mit schubförmiger MS dokumentiert. Alle erhielten eine immunmodulatorische Therapie mit Präparaten wie Avonex, Betaferon, Copaxone, Extavia, Gilenya, Rebif oder Tysabri. Eine Hälfte der Probanden nahm zusätzlich täglich 1.000 I.E. Vitamin D3 als Nahrungsergänzungsmittel ein.
Unter Vitamin D sank die Zahl der Schübe: Die durchschnittliche Schubrate betrug über den gesamten Zeitraum von 24 Monaten in der Vitamin-D-Gruppe 1,3 Schübe und in der Kontrollgruppe 2,1 Schübe. Der EDSS-Wert, eine Skala, anhand derer der Schweregrad der MS-Erkrankung festgestellt wird - verbesserte sich in der Vitamin-D-Gruppe leicht, während er sich in der Kontrollgruppe im Verlauf leicht verschlechterte. Der Unterschied war aber nicht signifikant.
Vitamin D reduziert Schübe bei MS
Die Untersuchung belegt einen klaren Effekt von Vitamin D auf den Erkrankungsverlauf beziehungsweise die Erkrankungsaktivität bei schubförmiger MS, so das Fazit. Die NeuroTransmitter-Autoren verwiesen auch auf eine Studie von 2014. Danach zeigten sich Effekte der Vitamin-Gabe vor allem in frühen Stadien der Erkrankung.
So verringerte ein Anstieg des Vitamin-D-Spiegels um durchschnittlich 20 ng/ml innerhalb der ersten zwölf Monate nach den ersten Symptomen das Risiko für neue Gehirnläsionen sowie für einen neuen Schub um 57 Pozent. Zusätzlich nahmen die T2-Läsionen um 25 Prozent langsamer zu und der jährliche Verlust an Gehirnvolumen verringerte sich.
Vitamin D beeinflusst Nervenwachstum und Entzündungsreaktionen
Vitamin D erfüllt im Organismus vielfältige regulatorische Funktionen. Es fördert einen Nervenwachstumsfaktor und bremst überschießende Entzündungsreaktionen. Der menschliche Körper kann Vitamin D, das in der Nahrung nur unzureichend vorhanden ist, selbst bilden, braucht dafür aber Sonnenlicht, genauer UVB-Strahlen.
Wie die Autoren des Fachmagazins weiter schreiben, ist der Zusammenhang von Sonnenstrahlung und MS schon seit Jahrzehnten bekannt. Je geringer die Sonnenscheindauer, desto häufiger tritt die Autoimmunerkrankung auf.
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