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Vitamin-D-Mangel erhöht Sterblichkeit besonders bei Menschen mittleren Alters

Freitag, 27. September 2019 – Autor:
Ein Vitamin-D-Mangel erhöht die Sterblichkeit besonders bei Menschen mittleren Alters. Speziell die Zahl der Diabetes-bedingten Todesfälle steigt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
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Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Diabetes und einen durch Diabetes bedingten Tod – Foto: ©BillionPhotos.com - stock.adobe.com

Ein Vitamin-D-Mangel erhöht die Sterblichkeit besonders bei Menschen mittleren Alters. Speziell die Zahl der durch Diabetes verursachten Todesfälle steigt dabei an. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die auf der Jahrestagung der Europäischen Vereinigung für Diabetesforschung (EASD) in Barcelona vorgestellt wurde.

Forscher um Dr. Rodrig Marculescu von der Medizinischen Universität Wien analysierten die Auswirkungen niedriger 25-Hydroxyvitamin D (25D)-Spiegel (Vitamin D) im Blut auf die Gesamt- und ursachenspezifische Mortalität in einer großen Studienkohorte, die alle Altersgruppen abdeckte.

Vitamin-D-Werte mit Sterberegister abgeglichen

Sie werteten die Daten von 78.581 Patienten (Durchschnittsalter 51 Jahre, 31,5 Prozent männlich) aus, die zwischen 1991 und 2011 eine Vitamin-D-Messung an der Abteilung für Labormedizin des Allgemeinen Krankenhauses in Wien erhielten und glichen das mit dem österreichischen Sterberegister ab.

Die ersten 3 Jahre der Mortalität nach der Vitamin-D-Messung wurden von der Analyse ausgeschlossen. Die Patienten wurden nach Möglichkeit bis zu 20 Jahre weiter beobachtet. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit lag bei 10,5 Jahren, heißt es weiter in einem Bericht des Wissenschaftsdienstes Eurekalert.

 

Vitamin-D-Mangel erhöht die Sterblichkeit

Die Autoren verwendeten einen Blutspiegel von Vitamin D 50 nmol/l, einen allgemein verwendeten Grenzwert für Vitamin D-Mangel, als Referenzwert. Ein niedriger Spiegel lag bei 10 nmol/l , ein hoher bei 90 nmol/l.

Die Studie ergab, dass Vitamin D-Spiegel von 10 nmol/l oder weniger mit einem 2- bis 3-fachen Anstieg des Todesrisikos assoziiert waren, wobei der größte Effekt bei Patienten im Alter von 45 bis 60 Jahren beobachtet wurde (2,9-fach erhöhtes Risiko). Vitamin-D-Mangel erhöht demnach die Sterblicheit besonders bei Menschen mittleren Alters.

Hoher Vitamin-D-Wert verringerte Mortalität

Werte von 90 nmol/l oder mehr waren mit einer Verringerung der Gesamtmortalität um 30 bis 40 Prozent verbunden, wobei wiederum der größte Effekt in der Altersgruppe der 45- bis 60-Jährigen zu verzeichnen war (40-prozentige Verringerung des Risikos). Bei Patienten über 75 Jahren wurden keine statistisch signifikanten Zusammenhänge zwischen Vitamin D-Spiegel und Mortalität beobachtet.

Todesursachen wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielte dabei eine geringere Rolle. In der Vitamin-D-Mangelgruppe (weniger als oder gleich 50 nmol/l) zeigte sich besonders bei den mittelalten Probanden ein 4,4-fach höheres Sterberisiko aufgrund von Diabetes im Vergleich zu Studienteilnehmern, deren Serum-Vitamin D über 50 nmol/l lag. Die Studie zeigte außerdem, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel (über 100 nmol/l) keine negativen Auswirkungen hatte. Dies hatten einige frühere Studien ergeben.

Foto: billionphotos.com/fotolia.com

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