Viele Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung

Medizinische Versorgung ist für viele Menschen nicht selbstverständlich – Foto: ©Alessio Laconi - stock.adobe.com
Was für uns selbstverständlich erscheint, ist es für viele andere Menschen nicht: Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen zu können, und das weitgehend unabhängig von Zeit und Ort und ohne dabei in eine finanzielle Notlage zu geraten. Zurzeit hat über die Hälfte der Weltbevölkerung keinen umfassenden Zugang zu essenziellen Gesundheitsdienstleistungen, wie aus einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank hervorgeht. Zudem werden jedes Jahr zahlreiche Haushalte durch notwendige gesundheitsbezogene Ausgaben in Armut gedrängt. Dies sei unnötig, so Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung könne dafür sorgen, dass jeder Mensch Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen kann.
Jeder Mensch hat Anspruch auf medizinische Versorgung
„Die Weltgesundheitsorganisation wurde auf dem Grundsatz gegründet, dass alle Menschen ihr Recht auf ein möglichst hohes Gesundheitsniveau verwirklichen können“, heißt es auf der Website der WHO. Zum 70. Jubiläum des Weltgesundheitstages ruft die Organisation daher dazu auf, die Gesundheit aller Menschen zu fördern. Diese Nachricht wendet sich vor allem an die Staats- und Regierungschefs weltweit. Im Einzelnen heißt das: Jeder Mensch sollte überall Zugang zu Gesundheitsdiensten von hoher Qualität erhalten, ohne dadurch von Armut bedroht zu werden.
Diese bedeute jedoch nicht, alle erdenklichen gesundheitsbezogenen Interventionen kostenfrei zur Verfügung zu stellen, so die WHO. Vielmehr gehe es darum, Maßnahmen gegen wichtige Erkrankungen vorzuhalten und dabei eine ausreichende Qualität sicherzustellen. In den Blick genommen werden sollte neben der individuellen vor allem die bevölkerungsbezogene Gesundheit - beispielsweise im Rahmen umfassender Public Health-Maßnahmen.
70 Jahre WHO
Auch in Deutschland gibt es Verbesserungspotenzial bei der medizinischen Versorgung, beispielsweise bei Geflüchteten. So verdeutlicht ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Razum und Kollegen aus dem Jahr 2016, dass häufig eher der Zufall über den Zugang zur Gesundheitsversorgung von Geflüchteten bestimmt.
Mit dem Weltgesundheitstag erinnert die Weltgesundheitsorganisation an ihre Gründung im Jahr 1948. Sie legt jährlich ein neues Gesundheitsthema von globaler Relevanz für den Gedenktag fest. Ziel ist es, dieses aus der Sicht der WHO vorrangige Gesundheitsproblem ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken. Am 7. April 2018 wird der Weltgesundheitstag zum 70. Mal begangen.
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