Humane Papillomviren (HPV) sind unter Männern weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus den USA mit insgesamt von 1.868 Männern im Alter von 18 bis 59 Jahren. Fast jeder zweite Mann (45%) wies demnach eine HPV-Infektion im Genitalbereich auf. Darunter waren auch viele mit einem krebsauslösenden HP-Virustyp infiziert. So fanden die Forscher bei 15 Prozent der Männer mindestens einen HPV-Typ auf, der von den Impfstoffen gegen neun HPV-Typen erfasst worden wäre.
HPV-Infektionen meist im Genitalbereich
HPV ist mit verschiedenen Krebserkrankungen assoziiert. Bei Männern können sie zu Anal- und Peniskarzinomen führen, bei Frauen zu Gebärmutterhalskrebs. Auch viele Tumore im Mund und Racheraum gehen auf eine HPV-Infektion zurück.
Die Verbreitung von HPV-Infektionen im Genitalbereich sei bei Männern in den USA offenbar hoch, so die Einschätzung der Studienautoren. Jedoch wiesen derzeit nur wenige Männer einen wirkungsvollen Impfschutz gegen HPV auf. In der Studie waren elf Prozent der Männer, die mit einem krebsauslösenden Virustyp infiziert waren, gegen HPV geimpft. Die Studie war kürzlich in der Fachzeitschrift JAMA Oncology erschienen.
Impfung für Männer zugelassen
Die HPV-Impfung ist auch für Jungs und Männer zugelassen. In Deutschland wird sie derzeit von den Kassen nur für Mädchen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren bezahlt. Experten wie Harald von zur Hausen fordern schon seit langem, auch Männer zu impfen. Nur so könne man den Infektions-Kreislauf unterbrechen. Die jüngsten Daten dürften ihm Recht geben.
Einige Krankenkassen übernehmen inzwischen nach Rücksprache die Kosten für die Impfung bei Jungen. Seit April letzten Jahres steht ein nonavalenter Impfstoff zur Verfügung, der gegen neun HPV-Subtypen schützt und somit noch mehr Sicherheit bietet. Bisherige Impfungen deckten maximal vier Subtypen ab.
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