Viel trinken schützt vor wiederkehrender Blasenentzündung
Zu den häufigsten Infektionen bei Frauen gehören Blasenentzündungen (Zystitis). Mehr als die Hälfte der Frauen hat schon einmal darunter gelitten. Symptome für eine akute, unkomplizierte Blasenentzündung sind Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen, das Gefühl einer vollen Blase und häufiger Harndrang. Außerdem können eine Druckempfindlichkeit im unteren Bauchbereich und möglicherweise Blut im Urin dazukommen.
Ursache sind meist in die Blase eingewanderte Darmbakterien (E.coli), die sich dort vermehren und die Blasenwand reizen. Lassen sich die Beschwerden nicht mit Hausmitteln wie Blasentee und Wärmflasche innerhalb von drei Tagen beseitigen, ist der Besuch beim Arzt anzuraten. Der verschreibt dann oft ein Antibiotikum. US-Forscher testeten nun mit Erfolg eine alternative Therapie: Täglich zusätzlich 1,5 l Wasser zu trinken schützte vor einer wiederkehrenden Blasenentzündung.
Viel trinken schützt vor wiederkehrender Blasenentzündung
Das ist durchaus von Belang, denn mehr als ein Viertel der Frauen erleidet innerhalb von sechs Monaten nach einer Erstinfektion eine Sekundärinfektion. Wiederum 44 bis 77 Prozent erleiden innerhalb eines Jahres ein Rezidiv, so Studien-Autor Dr. Yair Lotan, Leiter der Urologischen Onkologie am UT Southwestern Medical Center in Dallas.
Lotan und sein Team testeten die Trinkkur über 12 Monate an 140 gesunden Frauen im Durchschnittsalter von 35,8 Jahren, die im Vorjahr im Schnitt drei Blasenentzündungen erlitten hatten. Die Frauen, die zusätzlich 1,5 Liter Wasser täglich tranken, hatten um fast die Hälfte (48 Prozent) weniger wiederkehrende Blasen-Infektionen als diejenigen, die ihre übliche Flüssigkeitsmenge zu sich nahmen. Viel trinken bewahrt also vor einer wiederkehrenden Blasenentzündung.
Weniger Antibiotoka-Behandlungen in der Trinkkur-Gruppe
Weitere Ergebnisse der Studie: 93 Prozent der Frauen in der Trinkkur-Gruppe hatten innerhalb des einen Jahres zwei oder weniger Episoden von Zystitis. 88 Prozent der Frauen in der Kontrollgruppe hatten drei oder mehr Episoden. Insgesamt gab es 327 Blasenentzündungen, 111 in der Wasser-Gruppe und 216 in der Kontrollgruppe.
Die geschätzte durchschnittliche Anzahl von Anibiotika-Therapien zur Behandlung von Blasenentzündungen betrug 1,9 in der Wasser-Gruppe im Vergleich zu 3,6 in der Kontrollgruppe. Das durchschnittliche Zeitintervall zwischen den einzelnen Zystitis-Episoden betrug 142,9 Tage in der Wasser-Gruppe im Vergleich zu 85,2 Tagen in der Kontrollgruppe. "Das ist ein wesentlicher Unterschied", betont Dr. Lotan.
Flüssigkeit reduziert Zahl der Erreger, die Blasenentzündung auslösen
Mediziner vermuten, dass die zusätzliche Flüssigkeit dabei hilft, die Bakterien auszuschwemmen und so deren Zahl zu reduzieren sowie die Fähigkeit der Erreger, sich an der Blasenwand zu befestigen, einschränkt. Da die Blaseninfektion in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, könnte die Trinkkur helfen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren und somit die Gefahr von Antibiotikaresistenzen verringern, sagen die Forscher. Die Untersuchung wurde im Fachmagazin JAMA Innere Medizin veröffentlicht.
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