Verdacht auf Reizdarm? Darmbarriere prüfen lassen

Eine gesunde Darmbarriere besteht aus der Darmschleimhaut und einem möglichst dicken Schutzfilm aus Schleimschicht (Mukus) und Darmbakterien (Mikrobiom). – Foto: AdobeStock/Alex
Das Reizdarmsyndrom gilt Experten zufolge inzwischen als „Volksleiden" – 10 bis 15 Prozent der Deutschen sind davon betroffen. Trotz der Häufigkeit dieses Krankheitsbilds besteht offenbar jedoch ein großes Defizit bei der Versorgung: „Etwa drei Viertel der Betroffenen bekommen keine passende Behandlung und die korrekte Diagnose wird entweder zu selten oder zu spät gestellt“, heißt es in einer Mitteilung der CGC Cramer-Gesundheits-Consulting.
Darmbarriere: Störung triggert Reizdarm-Symptome
„Nur selten wird dabei auch an eine Prüfung der Darmbarriere gedacht", bemängelt Nicole Steenfatt, Leiterin der ganzheitlichen Darmgesundheitspraxis in Bad Oeynhausen. Doch das müsse sich ändern, fordert der Gastroenterologe Peter Layer, Koordinator der neuen ärztlichen Reizdarm-Leitlinie von 2021, denn: „Der am besten gesicherte gemeinsame Nenner, der vermutlich sämtliche der unterschiedlichen Reizdarm-Symptome triggert oder verstärkt, ist eine Barrierestörung in der Darmschleimhaut." Bei Patienten, die immer wieder an Durchfall, Blähungen oder Bauchkrämpfen leiden, prüft Fachärztin Steenfatt daher standardmäßig die Stabilität der Darmbarriere. Das Ergebnis: „Sie ist bei etwa 35 Prozent der Betroffenen tatsächlich undichter, als sie sein sollte."
Darmbarriere stabilisieren: Pflanzenmedikament mit Myrrhe
Im Fokus der Therapie stehe zwar immer die Linderung der Symptome, doch die Stabilisierung der Darmbarriere sollte idealerweise gleich mit erfolgen, raten die Experten der Gesundheitsberatungsunternehmens CGC. Hierzu biete sich neben der ganzheitlichen Darmgesundheitstherapie zusätzlich ein pflanzliches Kombinationsarzneimittel aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle an, das auf mehreren Schienen eine Wirkung entfalte: erstens stabilisiere es die Darmbarriere (das zeigen zwei deutschen Studien – eine von der Berliner Charité, eine von der Uni Leipzig); zweitens soll das Präparat zugleich in der Lage sein, die drei Reizdarmleitsymptome Durchfall, Blähungen und Krämpfe zu lindern.
„Gestörte Darmbarriere bei vielen chronischen Darmerkrankungen maßgeblicher Faktor“
Zahlreiche neue Studien zeigen: Die Darmbarriere rückt aktuell immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Der Grund: „Bei vielen chronischen Darmerkrankungen gilt eine gestörte Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor, der zu Fehlfunktionen führt, die Entzündungen und Bewegungsstörungen im Darm bewirken", erklärt der Gastroenterologe Martin Storr aus Starnberg bei München.
Mikro-Entzündungen können Reizdarmsyndrom auslösen
Die Ursachen für eine Darmbarrierestörung sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. Als einer der möglichen Auslöser werden aber mikroskopisch kleine Entzündungen der Darmschleimhaut diskutiert. „Diese, von uns Ärzten `Mikroinflammationen´ genannt, gelten inzwischen als gesicherte Auslöser des Reizdarmsyndroms", sagt beispielsweise Ahmed Madisch, Magen-Darm-Facharzt vom Centrum Gastroenterologie Bethanien in Frankfurt am Main. Daher steht etwa bei der bereits genannten Fachärztin Nicole Steenfatt neben „Darmbarriere abdichten" auch „Entzündungen mindern" als zentraler Therapieansatz im Fokus, um so die oft stark belastende Symptomatik der Patienten spürbar zu lindern.
Ernährung wichtig für die Gesundheit des Darms
Zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie mit dem Darmwirkstoff Myrrhe empfiehlt die Ärztin – als Teil einer ganzheitlichen Darmgesundheitstherapie – auch eine spezielle darmgesunde Ernährung, weil sie das Wachstum der guten, nützlichen Darmbakterien fördert. Und diese bilden wiederum bilden wichtige Stoffe, die im Anschluss auf natürliche Weise die Darmschleimhaut stärken.