Im Mittelalter war die Pest eine gefürchtete Seuche. Ganz ausgerottet ist die Infektionskrankheit aber immer noch nicht. Aus dem US-Bundesstaat Colorado wird jetzt ein Todesfall gemeldet. Demnach ist ein 16-jähriger Schüler bereits am 8. Juni an den Folgen der Beulen-Pest gestorben. Der Junge soll sich durch einen Flohbiss mit der tödlichen Krankheit infiziert haben, wie die anschließenden Untersuchungen ergaben. Laut Behörden litt der Junge an einer Pestsepsis – einer besonders schweren und oft tödlichen Verlaufsform. Hierbei gelangt das Pest-Bakterium Yersinia pestis direkt in den Blutkreislauf und breitet sich so im ganzen Körper aus.
Die Pest wird von Flöhen, Nagetieren wie Ratten und infizierten Katzen auf Menschen übertragen, meist durch Bisse, manchmal reicht jedoch ein enger Kontakt schon aus. Typische Symptome sind geschwollene Lymphknoten, Fieber, starke Kopfschmerzen und ein schweres Krankheitsgefühl. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, ist sie normalerweise gut behandelbar.
Jedes Jahr sieben Fälle von Pest in den USA
In den USA treten den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge jedes Jahr im Schnitt sieben Fälle von Pest-Infektionen auf. Die häufigste Form ist die Beulen-Pest. Betroffen sind vor allem ländliche Regionen in New Mexico, Arizona, Kalifornien und Nevada. In Colorado ist der Schüler der erste Pest-Tote seit 1999. Er stammte aus einer abgelegen Region des Larimer County. Zuletzt hatte sich dort 2004 ein Mann mit der Pest infiziert. Dank frühzeitiger Behandlung hat er die Krankheit aber überlebt.
Auch in Asien, Afrika und in Südamerika tritt die Seuche heute noch vereinzelt auf. Der letzte größere Pest-Ausbruch wurde 2013 aus Madagaskar mit 20 Todesfällen gemeldet. Seither fielen auf der Tropeninsel 36 weitere Menschen der Lungenpest zum Opfer. Bei der Lungenpest erfolgt die Ansteckung meist über das direkte Einatmen des Pesterregers.
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