US-Behörde warnt: Antiobiotikaresistenzen extrem bedrohlich
Antibiotika seien eine wichtige Waffe zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen, aber der Missbrauch durch exzessive Verschreibung mache die Krankheitskeime zunehmend resistent. Über die Hälfte der verschriebenen Antibiotika seien unnötig oder würden nicht richtig eingenommen. Das schreibt die amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in einem aktuellen Bericht. Die US-Regierung hatte zum ersten Mal schätzen lassen, wie viele Menschen in den Vereinigten Staaten jedes Jahr an Infektionen mit Bakterien sterben, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Die US-Gesundheitsbehörde CDC geht von 23.000 Todesfällen pro Jahr aus und schätzt, dass mehr als zwei Millionen Menschen in den USA schon jährlich an Infektionen von antibiotikaresistenten Bakterien und Pilzen erkranken.
Exzessives Verschreibungsverhalten hat Krankheitskeime zunehmend resistent gemacht
Die Behörde, die auch für Seuchenschutz zuständig ist, warnt vor katastrophalen Folgen, wenn nicht umgehend gehandelt werde. „Immer mehr Keime werden gegen Antibiotika resistent und gefährden ernsthaft unsere Gesundheit“, sagt der Direktor des CDC Dr. Tom Frieden. „Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir unsere wichtigen Waffen, um Menschenleben retten zu können.“ Die CDC will mit dem Bericht "Antibiotic Resistance Threats" (Gefährdung durch Antibiotikaresistenzen) Alarm schlagen und auf die wachsende Gefahr durch Bakterien aufmerksam machen, gegen die in vielen Fällen nur noch wenige sogenannte Reserveantibiotika helfen. Antibiotikaresistenzen sind ein weltweites Problem. Neben Multiresistenten Staphylokokken (MRSA) machen Ärzten zunehmend mehrfachresistente gramnegativen Bakterien Sorgen. Im CDC-Bericht ist von 17 hochgefährlichen antibiotikaresistenten Bakterien-Stämmen die Rede.