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Ulrike Flach im Portrait

Donnerstag, 26. Januar 2012 – Autor:
Am 12. Mai 2011 wurde Ulrike Flach zur Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit berufen. Die FDP-Abgeordnete ist überzeugt, dass der Spagat - medizinisch technischen Fortschritt zu fördern, ohne zu hohe Kosten im System zu erzeugen - gelingen kann.

Politik, um Weichen zu stellen

Drei Monate nach Amtsantritt im Juli 2011 verzeichnete sie bereits einen wichtigen Erfolg in ihrer Arbeit: Der fraktionsübergreifende Antrag zur Ermöglichung der Präimplantationsdiagnostik (PID) wird vom Bundestag angenommen. Der von der Staatssekretärin mit ins Leben gerufene Gesetzentwurf sieht eine begrenzte Zulassung der PID vor. Nach dieser Regelung dürfen Paare die Methode künftig nutzen, wenn aufgrund ihrer genetischen Veranlagung eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine schwerwiegende Erbkrankheit beim Kind oder für eine Tot- oder Fehlgeburt besteht.

Fortschritt liegt der liberalen Politikerin seit jeher am Herzen. Seit 1975 Mitglied der FDP, zog Ulrike Flach 1998 in den Bundestag ein. Damals noch als diplomierte Übersetzerin bei Siemens Mülheim tätig, leitete die Sprachwissenschaftlerin den Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, bis sie 2005 Sprecherin der FDP Fraktion für Technologiepolitik wurde. Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion und Gesundheitspolitische Sprecherin der FDP wurde Ulrike Flach 2009. Neben der finanziellen Stabilisierung des Gesundheitssystems und Massnahmen zur Sicherung der medizinischen Versorgung, liegt der derzeitige Schwerpunkt ihrer Arbeit im Gesundheitsministerium darin, eine zukunftssichere Ausgestaltung der Pflegeversicherung auf den Weg zu bringen. "Die Menschen in Deutschland sollen sich auch in Zukunft auf ihr Gesundheitssystem verlassen können", sagt Ulrike Flach. Wichtigstes Ziel dabei sei die Ausweitung der Pflege für Demenzkranke und die Verbesserung der medizinischen Versorgung von Pflegebedürftigen. Zu den bereits im Kabinett beschlossenen Eckpunkten gehört auch eine bessere Unterstützung für pflegende Angehörige.

Die Möglichkeit Weichen zu stellen, macht Politik für Ulrike Flach so attraktiv. 1975 tritt sie der FDP bei und beginnt im Alter von 25 Jahren Kommunalpolitik zu betreiben, fest entschlossen, die politischen Weichenstellungen zu bewirken, für die sie als Studentin schon energisch protestiert hatte. Seitdem ist die gebürtige Oberhausenerin politisch aktiv, über die Hälfte der Zeit davon ehrenamtlich. Gleich zu Beginn ihrer politischen Arbeit erkennt Ulrike Flach, dass "Politik die Kunst ist, das Notwendige möglich zu machen", wie es Herbert Wehner einmal gesagt hat.

30 Jahre lang laufen Politik und Beruf parallel im Leben der optimistischen Rheinländerin, bis 2005 Politik und Beruf ganz zusammen verschmelzen und sie sich bei Siemens gehaltlos beurlauben lässt. Bürgernähe und Diskussionsfreude ist für sie heute noch der Schlüssel zu erfolgreicher Politik. Und natürlich gehören Ausdauer und ein fester Wille dazu, das umzusetzen, was man als richtig erkannt hat. 2010 erhält sie das Bundesverdienstkreuz sowie die Ehrennadel der Stadt Mülheim verliehen.

Ulrike Flach lebt in ihrer Wahlheimatstadt Mülheim an der Ruhr, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist dankbar für den Rückhalt ihrer Familie und schätzt ihren Mann als "Fels in der Brandung, ohne den manches nicht möglich gewesen wäre".

Beatrice Hamberger, Januar 2012

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