Er hat den Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit erfunden, die Wiso-Gruppe gegründet, Gesundheitsstadt Berlin erschaffen und die Demografie-Initiative "Deutschland - Land des Langen Lebens" ins Leben gerufen, um mit einigen Ausschnitten aus Ulf Finks Leben zu beginnen. Doch wenn rund um seinen 70. Geburtstag sein Lebenswerk gewürdigt wird, geht es um weit mehr: Es geht um über vier Jahrzehnte politischen Wirkens. In zahlreichen Festreden, Medienberichten und Sonderpublikationen - darunter eine Festschrift des Thieme Verlags - kommen dieser Tage politische Ereignisse ans Tageslicht, die vielen gar nicht (mehr) geläufig sind.
Finks erstes Markenzeichen war "soziale Ordnungspolitik"
Zum Beispiel, dass Finks Markenzeichen "Prävention und Gesundheit" nur die halbe Wahrheit ist. Tatsächlich begann Ulf Finks berufliche Karriere in der Sozialpolitik und sein Markenzeichen in den Siebzigern hiess "soziale Ordnungspolitik". Mit Themen wie Soziale Gerechtigkeit, Armut und Reichtum und der Neuen Sozialen Frage gab er sich selbst samt seiner Partei, der CDU, ein markantes politisches Profil. Gesundheitspolitisch fiel er damals dennoch schon auf: Als rechte Hand Heiner Geisslers war Fink nämlich Urheber einer Dokumentation zur Kostenexplosion im Gesundheitswesen, mit der er - trotz massiver Widerstände - den Stein der Gesundheitsreformen ins Rollen brachte.
Seine beiden Interessen Gesundheit und Soziales brachte Fink schliesslich in seinem ersten Regierungsamt sehr elegant unter einen Hut. Von 1981 bis 1989 ging Ulf Fink als vielleicht ungewöhnlichster Senator für Gesundheit und Soziales in die Berliner Geschichte ein. Ungewöhnlich, weil er mit der alternativen Szene sympathisierte und ihr "Staatsknete" für mehr Selbstbestimmung gab. Bemerkenswert war auch sein unerbittliches Engagement für die Safer-Sex-Straetgie zur AIDS-Prävention, woraus letztendlich die Kampagne "Gib AIDS keine Chance" hervorgegangen ist. Und unentbehrlich war er für das Deutsche Herzzentrum Berlin, das ohne ihn wahrscheinlich gar nicht existieren würde. Es war der ungewöhnliche Senator, der diesem als "gigantische Fehlplanung" kritisierten Projekt die entscheidende politische Rückendeckung gab.
Branchenkenner sind überzeugt, dass ihm mit der Demografie-Initiative ein ähnlich grosser Wurf wie mit dem Hauptstadtkongress gelungen ist.
Politisch aktiv blieb Fink noch bis 2002, zuletzt als Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Den Hauptstadtkongress und seine WISO-Gruppe hatte er zu diesem Zeitpunkt schon gegründet. "Als dann Ulf Fink im Dezember 2003 die "Gesundheitsstadt Berlin" gründete, habe ich natürlich gerne seine Einladung, stellvertretender Vorsitzender zu werden, angenommen", erinnert sich Professor Roland Hetzer, der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin. "Für mich war klar, dass Ulf Fink auch diesen Verein zum Erfolg führen würde."
Ähnliches haben auch Rita Süssmuth, Ursula Lehr, Henning Scherf und Lea Rosh 2009 gedacht, als Ulf Fink sie einlud, gemeinsam die Initiative "Deutschland - Land des Langen Lebens" zu gründen. Ziel der Initiative ist es, die Chancen des demografischen Wandels zu erkennen und gesellschaftlich und wirtschaftlich zu nutzen.
"Ich erlebe Ulf Fink im unerschöpflichen Einsatz für die Menschen unabhängig von Herkunft, Stellung und Ansehen", sagt Rita Süssmuth über ihren langjährigen politischen Weggefährten. "Sein 70. Geburtstag markiert nicht das Ende einer Lebensleistung."
Wie wahr. Gerade hat er in Berlin den dritten Demografiekongress erfolgreich hinter sich gebracht, da steht er auch schon wieder in München und eröffnet den 11. Europäischen Gesundheitskongress.
Finks nächster grosser öffentlicher Auftritt in Berlin wird am 29. und 30. November 2012 sein: Dann findet zum sechsten Mal der "Nationale Qualitätskongress Gesundheit" mit relevanten Entscheidungsträgern der Gesundheitsbranche statt. Dort kann man Ulf Fink wieder so erleben, wie man ihn kennt: Als souveräner Moderator auf der Bühne und als grandioser Netzwerker hinter den Kulissen.