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Tumor Zentrum Berlin

Dienstag, 9. Juni 2009 – Autor:
DAS TUMOR ZENTRUM BERLIN (TZB) ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V. (ADT) und im Kooperationsverbund Qualitätssicherung durch Klinische Krebsregister (KoQK).
DAS TUMOR ZENTRUM BERLIN

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Es vertritt die Interessen der sieben regionalen Tumorzentren nach aussen und ist Ansprechpartner für Patienten, Behörden und Institutionen. PROF. DR. ERNST SPÄTH-SCHWALBE ist Vorsitzender des Tumor Zentrums Berlin.

Gegen den Krebs - und für eine bessere Zusammenarbeit

Tumorzentren sind keine Berliner Erfindung. Schon Ende der Siebziger Jahre etablierten sie sich an den Universitätskliniken in den alten Bundesländern. Nach derWiedervereinigung entstanden auch in Berlin sieben Tumorzentren. Diese schlossen sich 1996 zusammen und gründeten den Kooperationsverbund Tumor Zentrum Berlin e.V. (TZB).

"Patienten brauchen und wollen Informationen, die sie zu Partnern machen" (Karin Stötzner)

Die Geschäftsstellenleiterin des Tumoren Zentrums Berlin, Dr. Anita Jagota, hat alle Hände voll zu tun. Krebs ist in Berlin ein Megathema, jährlich erkranken rund 15.000 Menschen in der Stadt daran. Kein Wunder, dass das Telefon kaum still steht. Patienten und Angehörige bekommen hier wertvolle Informationen zum Thema Krebs. So bietet der Kooperationsverbund der Tumorzentren am Robert-Koch-Platz etwa einen Zweitmeinungsservice an und vermittelt Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Psychologen, die Erfahrung in der Arbeit mit Krebspatienten haben. Ausserdem hält das TZB zahlreiche Informationsbroschüren über Krebserkrankungen und Behandlungsangebote bereit und organisiert und koordiniert Informationsveranstaltungen der Tumorzentren. "Unser Informations- und Beratungsservice ist kostenlos", sagt Dr. Jagota, "so auch unser monatlicher Newsletter mit aktuellen Informationen zu Veranstaltungen für Ärzte, Patienten und Angehörige."

Nach Einschätzung der Berliner Patientenbeauftragte Karin Sötzner werden immer mehr Patienten selbst aktiv. "Noch vertrauen die meisten Patienten auf die Kompetenz ihrer Ärzte, und darauf, dass sie die aktuellen Forschungsergebnisse und neusten Behandlungsmethoden kennen", sagt Stötzner. "Aber die Zahl derjenigen, die auch dorthin schauen, wo das Wissen zusammengetragen wird, wird immer grösser." Das Tumor Zentrum Berlin liefere den Patienten hilfreiche Informationen, die ihrem Wunsch nach aktiver Beteiligung am medizinischen Entscheidungsprozess Rechnung trügen, meint Stötzner. "Patienten brauchen und wollen Informationen, die sie zu Partnern machen. Das Tumor Zentrum Berlin ist mit seinem Angebot eine solche Instanz."

Neben der Information und Beratung von Betroffenen unterstützt das TZB auch die Aus- und Fortbildung der onkologisch tätigen Ärzte sowie anderer in der Krebsbekämpfung tätigen Personen und führt in enger Zusammenarbeit mit den ärztlichen Fachverbänden und anderen Organisationen wie etwa der Berliner Krebsgesellschaft Weiterbildungs- Veranstaltungen durch. Interdisziplinärer Wissenstransfer zum Nutzen der Patienten Sieben Tumorzentren gibt es in der Stadt, die eine wichtige Aufgabe erfüllen. Sie kümmern sich um die stetige Verbesserung der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Tumorpatienten unter Beachtung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Ganz wichtig auch die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit aller mit der Behandlung und Betreuung von Krebskranken befassten Fachdisziplinen und Institutionen der kooperierenden Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte.Regelmässig halten die Tumorzentren interdisziplinären Tumorkonferenzen fürausgewählte Tumorentitäten ab und organisieren Tumorkonsile, die auch niedergelassene Onkologen bei diagnostisch und therapeutisch problematischen Tumorfällen offen stehen.

"Das TZB ist Bindeglied zwischen den zunehmend konkurrierenden Leistungserbringern im onkologischen Bereich und ein wichtiges Forum für gemeinsame Aktivitäten zum Nutzen der Patienten" (Prof. Dr. Ernst Späth-Schwalbe)

"Unser Ziel ist es, neueste und gesicherte Erkenntnisse der Forschung so schnell wie möglich an die Patienten zu bringen", sagt Anita Jagota, wohl wissend, dass dieses Ziel sehr hoch gesteckt ist. Um dem Ziel zumindest ein Stück näher zu kommen, sei der Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen den regionalen Tumorzentren und dem Tumor Zentrum Berlin unerlässlich. Unter dem Dach des TZB haben sich daher neun Projektgruppen zu verschieden Tumorentitäten gebildet sowie vier Gruppen zu Querschnittsbereiche wie Rehabilitation, Supportive Massnahmen, Psychosoziale Onkologie und Tumordokumentation.

Den Gruppen gehören in erster Linie Ärzte der entsprechenden Fachdisziplinen an, aber auch Vertreter der Selbsthilfe und der Krankenkassen. Mit ihrer Arbeit möchten sie praxisbezogene Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge unter Berücksichtigung unterschiedlicher Vorgehensweisen aus dem Routinealltag bereitstellen.

Krebsregister sind die Grundlage für Qualitätssicherung in der onkologischen Versorgung

Immens wichtig für die Arbeit der Tumorzentren sind klinische Krebsregister. Ein klinisches Krebsregister dokumentiert detailliert den Verlauf der onkologischen Behandlung und registriert darüber hinaus auch den Langzeitverlauf, nämlich wie es mit einem Patienten weitergeht, ob und wann Rezidive etwa aufgetreten sind usw. Solche Daten sind relevant für die Qualitätssicherung und Transparenz in der onkologischen Versorgung. So kann man Aussagen über die Qualität der erbrachten Leistungen machen und Defizite in der Versorgung erkennen. "Eine Qualitätssicherung kann nur auf der Grundlage von hochwertigen klinischen Krebsregistern geleistet werden, in denen der gesamte Behandlungsverlauf aller Patienten dokumentiert ist", sagt Professor Dr. Ernst Späth-Schwalbe, Vorsitzender des TZB. Doch Krebsregister haben ihren Preis. Seit Einführung der DRGs fehlt es an Geld für die aufwändige Dokumentation.

Brandenburg gilt in dieser Hinsicht als Musterland. Hier zahlen die Kassen einen Euro pro Einwohner, um das klinisches Krebsregister zu finanzieren. In Berlin hingegen fehlt bislang eine gesicherte Finanzierung. "Voraussetzung für ein klinisches Krebsregister ist dessen Finanzierung", sagt Dr. Jagota, "deshalb führen wir unter der Moderation des Senates intensive Verhandlungen mit den Krankenkassen." Auch eine weitere, wichtige Frage ist noch offen, nämlich, wer was mit den Daten anfangen darf. Darüber lässt sich in Deutschland bekanntermassen trefflich streiten.   

BERLIN MEDICAL 03.08

Tumor Zentrum Berlin e.V.
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin
Tel. +49 (0)30 285389-0
Fax +49 (0)30 285389-40
tumorzentrum@tzb.de
www.tzb.de

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