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Trinkmenge in der Pflege wird oft falsch eingeschätzt

Mittwoch, 29. Januar 2014 – Autor:
In Pflegeeinrichtungen kommt es zu abweichenden Einschätzungen und Ungenauigkeiten bei der Flüssigkeitsbilanzierung alter Menschen. Intelligente Gefäße sollen für Abhilfe sorgen.
Senioren trinken zu wenig

Senioren trinken oft zu wenig - gerade Pflegebedürftige sind oft unterversorgt – Foto: Robert Kneschke - Fotolia

Die ausreichende Flüssigkeitsversorgung pflegebedürftiger Menschen in Pflegeeinrichtungen gehört zu einer optimalen Pflege und ist in der Pflegedokumentation festzuhalten. Dabei komme es oft zu einer falsch eingeschätzten Flüssigkeitsmenge. Schuld daran seien nicht normierte oder geeichte Gläser und Tassen.

Dies ist das Ergebnis einer Studie der Technischen Universität München (TUM) und des KWA Kuratorium Wohnen im Alter (KWA). Für Abhilfe sorgen können intelligente Gefäße, die automatisch die Trinkmenge bestimmen, die Daten an ein Erinnerungssystem weitergeben und bei einer drohenden Dehydratation warnen. Auch der Datenexport in Pflegedokumentationssysteme sei möglich, betonen die TUM-Forscher.

Trinkmenge: durchschnittlich rund 9 Prozent weniger getrunken als dokumentiert

Im Durchschnitt enthalten die als „voll“ angesehenen Trinkgefäße fünf Prozent zu wenig Füllung, wie die im KWA Luise Kiesselbach-Haus in München durchgeführte Studie ergab. Dabei variiere diese Differenz noch einmal je nach Gefäß.

So wurden Kaffeetassen im Rahmen der Studie mit 86,3 Prozent am geringsten befüllt, gefolgt von Bechern mit 94,2 und Trinkgläsern mit 97,4 Prozent. Die Schnabelbecher wurden im Durchschnitt mit 103,8 Prozent überfüllt. Für die Forscher könnte das bedeuten, dass ältere Menschen im Laufe des Tages im Durchschnitt rund 9 Prozent weniger Flüssigkeit trinken als dokumentiert werde.

„Die Studienergebnisse machen deutlich, dass die Flüssigkeitsversorgung in Pflegeeinrichtungen kritisch in den Blick genommen werden muss, da die Dokumentation allein nicht aussagekräftig ist und eine Scheinsicherheit vorspielt“, betont KWA Vorstand Dr. Stefan Arend. Das KWA fordert eine höhere Sensibilisierung für diese Problematik und deren mögliche Folgen.

© Robert Kneschke - Fotolia.com

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