Treffsicherheit der Corona-Schnelltests liegt bei Symptomlosen unter 60 Prozent

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Wissenschaftler der University of Birmingham untersuchten jetzt die Treffsicherheit der Corona-Schnelltests, die in Deutschland unter anderen in Testzentren und Apotheken durchgeführt werden. Dafür werteten sie 64 bereits vorliegende Studien aus der Cochrane-Datenbank aus.
Insgesamt wurden 24.087 Schnelltest-Ergebnisse einbezogen, die mit einem zusätzlichen PCR-Test überprüft wurden. Bei 7.415 Proben wurde SARS-CoV-2 bestätigt. Die Studien stammen hauptsächlich aus Europa und Nordamerika. Es handelte sich um 16 Antigentests und fünf molekulare Tests.
Treffsicherheit der Corona-Schnelltests
Es nahmen Personen mit Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion, mit einer bekannten SARS-CoV-2-Infektion, gesunde Personen und Personen, die routinemäßig auf eine Infektion gescreent wurden, teil.
Treffsicherheit der Corona-Schnelltests: Die Sensitivität, also die Wahrscheinlichkeit, eine Infektion zu erkennen, lag bei den Corona-Schnelltests bei symptomatischen Teilnehmern im Durchschnitt bei 72 Prozent und bei asymptomatischen Teilnehmern im Durchschnitt bei 58 Prozent.
Sensitivität direkt nach Auftreten der Symptome
Die Sensitivität war in der ersten Woche nach Auftreten der Symptome höher (78 Prozent) als in der zweiten Woche (51 Prozent). Sie variierte zwischen den verschiedenen Test-Marken und lag bei symptomatischen Teilnehmern zwischen 34 Prozent und 88 Prozent.
Die durchschnittliche Spezifität, also die Wahrscheinlichkeit, einen Gesunden als gesund zu erkennen, war bei symptomatischen und asymptomatischen Teilnehmern sowie bei den meisten Marken hoch (99,6 Prozent).
Je niedriger die Prävalenz, desto ungenauer die Erebnisse
Bei einer Prävalenz (Infektionsrate in der Bevölkerung) von 5 Prozent und symtomatischen Personen liegt der positive Vorhersagewert zwischen 84 und 90 Prozent. Das bedeutet, dass eines von zehn bis einer von sechs Ergebnissen falsch-postiv ist und eine von vier bis eine von acht Infektionen übersehen wird.
Bei einer Prävalenz von 0,5 Prozent würde die Anwendung der gleichen Tests bei asymptomatischen Personen einen positiven Vorhersagewert von 11 bis 28 Prozent erzielen. Das bedeutet, dass sieben von zehn bis neun von zehn Ergebnissen falsch positiv sind und einer von zwei bis einer von drei Infizierten übersehen wird.