20. Mai 2015 . Drucken . Wegen Geheimhaltungsklauseln Transparency kritisiert Anwendungsbeobachtungen Kein gutes Haar lässt Transparency International an Anwendungsbeobachtungen, die Pharmahersteller in Arztpraxen gegen Geld vornehmen lassen: Unnütz und korruptionsverdächtig, lautet das Fazit. Geld bekommen Ärzte, wenn sie Wirkungen von Medikamenten in der Praxis beobachten. Das bleibt nicht ohne Kritik. Vier Jahre benötigte Transparency International, um vom GKV-Spitzenverband, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Unterlagen zu Anwendungsbeobachtungen zu bekommen, mit denen vorgeblich Erkenntnisse über Arzneimittel gewonnen werden sollen. Pharmaunternehnmen, Medizinproduktehersteller oder die von ihnen beauftragten Clinical Research Organisationen müssen Anwendungsbeobachtungen an GKV, KBV und BfArM melden. KBV und BfArM gaben ihre Daten an Transparency erst heraus, nachdem sie von Gerichten dazu verurteilt worden waren. Die Erkenntnisse, welche die Anti-Korruptions-Organisation aus den Listen zog und auf einer Pressekonferenz in Berlin vorstellte: In den Jahren 2008 bis 2010 beteiligten sich rund 127.000 Ärzte (Mehrfachnennungen waren möglich) an Anwendungsbeobachtungen. Durchschnittlich wurden den Angaben zufolge die Ärzte mit 19.000 Euro pro Anwendungsbeobachtung (AWB) vergütet. Zu viel Geheimniskrämerei? Aus wissenschaftlicher Sicht, so hieß es auf der Pressekonferenz, trügen AWB nichts zur Sicherheit von Medikamenten bei. Das liege schon daran, dass Ergebnisse von AWB nicht publiziert werden. Anwendungsbeobachtungen dienen laut Transparency dazu, neu zugelassene Arzneimittel in den Markt zu bringen oder Medikamente im Markt zu halten. Scharf kritisiert wurden von Transparency vor allem Geheimhaltungsklauseln, die Ärzte bei AWB unterschreiben müssten. Dadurch sei es den Medizinern nicht möglich, eventuell auftretende Nebenwirkungen zu melden, wie es die Berufsordnung verlange. Solche Geheimhaltungsklauseln würden den Korruptionsverdacht, der AWB anhafte, verstärken. Zusammen mit der Bundesärztekammer und der Arzneimittelkommission sei Transparency International deshalb an einer Arbeitsgruppe beteiligt, die die „Sinnhaftigkeit“ von Anwendungsbeobachtungen prüfen will. Datensätze stimmen nicht überein Beim Abgleich der von KBV, BfArM und GKV zur Verfügung gestellten Unterlagen musste Transparency feststellen, dass die Daten teilweise erheblich voneinander abwichen. Der GKV seien beispielsweise für 2008 bis 2010 598 AWB angezeigt worden, der KBV 558 und dem BfArM 499. Die Einhaltung der Vorschriften des Arzneimittelgesetzes würden offenbar nicht kontrolliert, sagte Dr. Angela Spelsberg von der Arbeitsgruppe Gesundheitswesen. Auch erfolge kein Abgleich der Daten unter den Institutionen. Bemängelt wurde ferner, dass das BfArM bis Ende 2014 Anwendungsbeobachtungen nicht systematisch registriert und überwacht habe. Während der Gerichtsverhandlungen habe sich herausgestellt, dass die AWB-Meldungen nur mit Posteingangsnummer abgeheftet wurden, so Transparency. Auch habe das Bundesinstitut sich entgegen gesetzlicher Verpflichtung zwei Jahre damit Zeit gelassen, eine Datensammlung aufzubauen. © K.-U. Häßler - fotolia.de Autor: Julia Frisch Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
. Arzneimittel Beipackzettel sollen lesbarer werden 13.09.2017 | Die Beipackzettel in Medikamenten-Verpackungen sollen lesbarer werden. Dafür macht sich das Saarland stark. Die bisherigen Informationen könnten um eine laienverständliche Kurzform ergänzt werden. mehr >
. „Testen im Osten“ Persilschein für Arzneimittelstudien der DDR? 25.03.2016 | Der Skandal um Arzneimittelstudien in der DDR soll keiner gewesen sein. Zu diesem Schluss kommt der 272 Seiten starke Abschlussbericht „Testen im Osten“ des Medizinethikers Volker Hess. mehr >
. Wichtige Arzneimittel Lieferengpässe jetzt auch bei Antibiotikum Ampicillin 01.09.2015 | Die Lieferengpässe wichtiger Arzneimittel reißen nicht ab. Aktuell sind das Antibiotikum Ampicillin und der Kombinationswirkstoff Ampicillin/Sulbactam betroffen - wieder mal. Infektionsmediziner warnen vor gravierenden Folgen. mehr >
. Phase III Studie Neues Lupus-Medikament: nicht immunsuppressiv, weniger Nebenwirkungen 23.04.2018 | LupuzorTM ist das erste nicht immunsuppressive Medikament gegen... mehr >
. Übergewicht Die Zwölf-Stunden-Regel hilft abnehmen 23.04.2018 | Wer auch nachts gern noch mal zum Kühlschrank geht, um seinen... mehr >
. Europäische Impfwoche Spahn kritisiert Impfgegner 23.04.2018 | Nicht alle Kinder sind ausreichend gegen Masern, Windpocken und... mehr >
Krebs mit „biomedizinischem Tattoo“ früh erkennen Schweizer Forscher haben ein Frühwarnsystem für die vier häufigsten Krebsarten entwickelt. Das Modell erzeugt einen künstlichen Leberfleck auf der Haut, sobald sich ein bestimmter Biomarker im Blut ändert. Klinisch wurde das „biomedizinische Tattoo“ allerdings noch nicht getestet. mehr >
Neuer Pflege-Studiengang an der Charité ab 2020 Um das Personalproblem in der Pflege zu lösen, muss der Beruf vor allem attraktiver werden – darin sind sich alle Experten einig. Die Charité plant nun einen neuen Pflege-Studiengang, der dazu beitragen soll, die Qualität in der Pflege zu verbessern und mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. mehr >
Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus auf dem Weg Das Bündnis Gesunde Krankenhäuser hat in Berlin die erste Hürde auf dem Weg zu einem Volksentscheid für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus genommen. mehr >
Kooperationsverträge von Krankenhäusern - Wie arbeiten niedergelassene Vertragsärzte und Kliniken wirtschaftlich erfolgreich und rechtssicher zusammen? 26. April 2018 Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade, Lützowufer 15, 10785 Berlin
Qualitätsmanagement in der psychotherapeutischen Praxis 24. April 2018 KV Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Grundlagenseminar: Praxisbegehung 25. April 2018 Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Stillen – Evidenzbasiertes Wissen für Klinik und Praxis 25. April 2018 DRK Kliniken Westend, Spandauer Damm 130, 14050 Berlin
Sachkundekurs Herzschrittmacher-Therapie - Teil 2 26. - 27. April 2018 SCANDIC HOTEL, Augsburger Straße 5, 10789 Berlin
ENDOSKOPIE 2018 27. - 28. April 2018 Maritim proArte Hotel Berlin, Friedrichstraße 150-153, 10117 Berlin
Schlaganfall: Wie gewinne ich meine Alltagsfähigkeiten zurück? Welche Ergotherapeutischen Ansätze gibt es? 24. April 2018 Servicepunkt Schlaganfall, Luisenstraße 9, 10117 Berlin
Wenn die Venen streiken - Infoabend zur Volkskrankheit Krampfadern 24. April 2018 Tagungsstätte Harnack-Haus, Ihnestraße 16-20, 14195 Berlin
Möglichkeiten der minimalinvasiven Chirurgie bei Pankreastumoren 25. April 2018 Helios Klinikum Emil von Behring, Studentenarbeitsraum, Haus C, 1. OG
Herzrhythmusstörungen – wenn der Herzschlag ins Stolpern kommt 25. April 2018 Patientenzentrum des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau,Stadtrandstraße 555, 13589 Berlin
Moderne und schonende Lastertherapie der Prostata 26. April 2018 Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, Rubensstr. 125, 12157 Berlin
„Viele Patienten mit CFS sind nicht mehr arbeitsfähig“ . Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) bedeutet für viele Patienten meist einen weitgehenden Verlust ihres bisherigen Lebens. Dennoch gibt es bisher kaum wirksame Therapien und zu wenig Forschung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit Professor Carmen Scheibenbogen über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten gesprochen. mehr >
„Naturheilkunde ist kein Ersatz, aber ein Zusatz zur konventionellen Krebstherapie“ . Immer mehr Menschen interessieren sich für Naturheilkunde, auch Krebspatienten. Gesundheitsstadt Berlin hat mit Dr. Marion Paul, Leitende Oberärztin des Vivantes Brustzentrums, über Naturheilverfahren in der Krebstherapie gesprochen. mehr >
Hausärztemangel auf dem Land: „Der Trend geht zur überörtlichen Gemeinschaftspraxis“ . Die Hausärzte im Seeheilbad Büsum waren damals alles Männer im oder kurz vorm Rentenalter, ihre Einzelpraxen wollte niemand übernehmen. Um einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung zu verhindern, rang sich die Gemeinde dazu durch, selbst als Trägerin der örtlichen Arztpraxis aufzutreten – als erste bundesweit. In dem kommunalen Eigenbetrieb arbeiten heute fast nur junge Ärztinnen. Wie das ging und welche weiteren Modelle es gibt gegen den Ärztemangel auf dem Land, erzählt Initiator Harald Stender drei Jahre nach Gründung des Pioniermodells. mehr >