Deutschland hat heiße Wochen hinter sich und sogar schon Tropische Nächte erlebt. Von einer tropischen Nacht ist die Rede, wenn die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt. Tagsüber aufgeheizte Wohnungen können dann kaum noch abkühlen.
Zu viel Hitze ist nicht gut für den Körper. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind dann die typischen Symptome. Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine ernstzunehmende Folge der Hitze sein.
Fast immer fehlt dem Körper Flüssigkeit
Laut dem Notfallmediziner Dr. Sebastian Casu gehen hitzebedingte Beschwerden fast immer auf einen Flüssigkeitsmangel zurück. Insbesondere ältere Menschen seien gefährdet, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 60 Prozent ausmacht.
„Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung", erklärt der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Wandsbek (Hamburg). An heißen Tagen erhöhe sich der Flüssigkeitsbedarf mitunter erheblich und es könne zu einer Dehydrierung, also einem Flüssigkeitsmangel im Körper kommen. Da der Körper mehr schwitzt als üblich, muss auch mehr getrunken werden.
„Man darf nicht vergessen, dass unser Körper die Flüssigkeit benötigt, um lebenswichtige Funktionen aufrecht zu erhalten“, so Dr. Casu. Außerdem gingen durch das Schwitzen auch wertvolle Mineralstoffe wie Natrium, Magnesium und Calcium verloren. Diese Mineralien benötigt der Körper für Stoffwechselprozesse.
Im Sommer steigt die Thrombosegefahr
„Insbesondere kleine Kinder sowie alte und kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig sein“, warnt der Notfallmediziner. Körperzellen einschließlich Nervengewebe könnten bei ihnen regelrecht austrocknen. „Man wird dadurch müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant ist. Im Extremfall kann es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie.“
Zehn Tipps gegen den Hitzekollaps
Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine der goldenen Regeln "Trinken Sie über den Durst". Mehr Trinken als sonst gilt für jeden und ist die Nummer eins unter den Goldenen Regeln gegen den Hitzekollaps. Trinken Sie aber nicht zu viel auf einmal, denn pro Stunde kann der Körper nur 500 bis 800 ml Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten. Am besten trinken Sie über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser, auch wenn Sie noch keinen Durst haben. Alkohol und sehr kalte Getränke sind tabu.
Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium, Magnesium und Calcium. Deshalb ist es ratsam, dementsprechend angereicherte Mineralwässer zu trinken. Herz- und nierenkranke Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen, welche Wassersorten und -mengen für sie geeignet sind.
Weitere Tipps finden Sie hier.
- Tragen Sie luftige Kleidung und eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne unterwegs sind.
- Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf. Ist das nicht möglich sorgen Ventilatoren für ein kühles Lüftchen.
- Sorgen Sie für Abkühlung durch lauwarme Duschen, das Abbrausen der Arme und Beine oder feucht kalte Wickel
- Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung.
- Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z. B. bei der Arbeit im Garten).
- Gönnen Sie sich eine verlängerte Mittagspause, machen Sie Siesta.
- Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.
- Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten Auto zurück.