Tiefkühlpizza, Pommes & Co. könnten Demenz-Risiko erhöhen
Hochverarbeitete Lebensmittel wie Tiefkühlpizza, Fertiggerichte, Burger, Pommes, Chips, Cornflakes, Donuts und andere Snacks sind lecker und schnell zur Hand. Doch sie erhöhen möglicherweise das Risiko für kognitiven Verfall - also Demenz. Und zwar dann, wenn sie mehr als 20 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme ausmachen.
Das zeigt eine Studie, die im Fachmagazin JAMA Neurology veröffentlicht wurde. Bei einer 2.000-Kalorien-am-Tag-Diät würden 20 Prozent 400 Kalorien bedeuten. Eine kleine Portion Pommes und ein Cheeseburger enthalten bereits 530 Kalorien.
Ernährung und Kognition über 8 Jahre beobachtet
Die Studie, die auf der Konferenz der Alzheimer’s Association 2022 in San Diego vorgestellt wurde, begleitete 10.775 Brasilianer über 8 Jahre lang. Sie waren im Schnitt 52 Jahre alt, 55 Prozent von ihnen waren Frauen, 53 Prozent weiß und 57 Prozent hatten mindestens einen College-Abschluss.
Zu Beginn und am Ende der Studie wurden kognitive Tests durchgeführt, die Worterinnerung, Worterkennung und Formulierungsfähigkeit umfassten, und die Teilnehmer wurden nach ihrer Ernährung befragt. "In Brasilien machen hochverarbeitete Lebensmittel 25 bis 30 Prozent der gesamten Kalorienaufnahme aus. Wir haben McDonald’s, Burger King und essen viel Schokolade und Weißbrot", sagte Co-Autorin Dr. Claudia Suemoto, Geriaterin an der Medizinischen Fakultät der Universität von São Paulo.
Tiefkühlpizza, Pommes & Co. könnten Demenz-Risiko erhöhen
In einigen westlichen Ländern liegt der Anteil noch höher: 58 Prozent der von US-Bürgern, 57 Prozent der von britischen Bürgern und 48 Prozent der von Kanadiern konsumierten Kalorien stammen aus hochverarbeiteten Lebensmitteln, erläutert Suemoto. Hochverarbeitete Lebensmittel haben viele Verarbeitungsschritte durchlaufen, enthalten wenig oder gar keine Nährstoffe, dafür aber zahlreiche Aromen, Farbstoffe, Emulgatoren und andere Zusätze.
"Menschen, die mehr als 20 Prozent der täglichen Kalorien aus verarbeiteten Lebensmitteln zu sich nahmen, hatten einen um 28 Prozent schnelleren Rückgang der Kognition und einen um 25 Prozent schnelleren Rückgang der exekutiven Funktionen im Vergleich zu Menschen, die weniger als 20 Prozent zu sich nahmen", sagte die Co-Autorin der Studie, Natalia Gonçalves, Pathologin an der Medizinischen Fakultät der Universität von São Paulo.
Der Teil des Gehirns, der an exekutiven Funktionen beteiligt ist - die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen - war danach besonders stark betroffen. Tiefkühlpizza, Pommes & Co. könnten also das Demenz-Risiko erhöhen.
Essen selber zubereiten und kochen
Eine hohe Qualität der Ernährung bedeutet, dass viel unverarbeitetes Obst und Gemüse, Vollkorn und gesunde Proteinquellen verzehrt werden. Eine einfache Möglichkeit, dies sicherzustellen, besteht darin, Essen selbst zuzubereiten und zu kochen, sagte Suemoto. "Es lohnt sich".