
Prostatakrebs bleibt häufig unentdeckt
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Insgesamt erhalten in Deutschland jedes Jahr rund 70.000 Männer die entsprechende Diagnose. Schätzungen zufolge haben sogar fast 50 Prozent aller Männer über 70 einen unentdeckten Prostatakrebs. Mit der Urologischen Themenwoche Prostatakrebs vom 4. bis 8. September 2017 informiert die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) alle Interessierten über Prostatakrebs, seine Risikofaktoren, Früherkennung und Therapien.
Öffentliches Bewusstsein für Prostatakrebs stärken
Das Programm wird von prominenten Mitstreitern und dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) unterstützt. Gestartet war das Format der Urologischen Themenwochen im März dieses Jahres, als die DGU mit großer Resonanz in der Zielgruppe junger Männer über Risikofaktoren und Früherkennung von Hodenkrebs aufklärte. „Mit unserer zweiten Themenwoche wollen wir nun Männer über 40 ermutigen, sich mit der Früherkennung von Prostatakrebs auseinanderzusetzen, um eine gut informierte Entscheidung dafür oder dagegen treffen zu können. Prostatakrebspatienten legen wir unsere internetbasierte Hilfe bei der individuellen Therapiewahl ans Herz“, so Professor Maurice Stephan Michel, Generalsekretär der DGU.
Die Themenwoche Prostatakrebs soll das öffentliche Bewusstsein für das Thema Prostatakrebs stärken und Betroffenen und Interessierten konkrete Tipps geben. Die Woche startet mit einem Informations-Video, das kompaktes Wissen für Männer parat hält. Tags darauf rücken die Handball-Legenden Michael und Uli Roth in den Fokus. Die Zwillinge erkrankten 2009 an Prostatakrebs und machen sich mit Interviews und Erfahrungsberichten auf www.urologie-fuer-alle.de für die Früherkennung stark. Diese neue Webseite ist das Aushängeschild der großen DGU-Initiative zur Gesundheitsförderung, mit der die deutschen Urologen die Vielfalt ihres Faches demonstrieren wollen.
DGU empfiehlt Früherkennung ab 45
Am dritten Tag der Themenwoche geht der aktualisierte Ratgeber von DGU und BDU zur Bedeutung des PSA-Tests bei der Früherkennung von Prostatakrebs auf der Homepage der Urologen online. Er liegt auch in vielen Apotheken, öffentlichen Einrichtungen und urologischen Praxen aus. Tag 4 gilt den Patienten: Ein Video stellt die Online-Entscheidungshilfe Prostatakrebs vor, welche die schwierige Therapieentscheidung beim nicht metastasierten Prostatakarzinom unterstützt. Am fünften und letzten Tag der Prostatakrebswoche schaltet die DGU von 14.00 bis 16.00 Uhr eine Telefon-Hotline. Prostatakrebs-Experten beantworten die Fragen der Anrufer.
DGU und BDU empfehlen Männern ab dem 45. Lebensjahr nach einer Beratung durch den Urologen eine Früherkennung auf Prostatakrebs durch Tastuntersuchung und durch Bestimmung des PSA-Wertes. Diese Basis-PSA-Bestimmung erlaubt es, individuelle Kontrollintervalle zu erstellen, die bis zu fünf Jahre betragen. Männern, deren Vater oder Brüder an Prostatakrebs erkrankt sind, wird die Untersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr angeraten. Prostatakrebs ist die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern in Deutschland, wie DGU-Pressesprecher Professor Christian Wülfing betont. „Das erfordert größte Anstrengungen, die Teilnahme an der Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Urologen zu erhöhen“, so Wülfing. Das Programm der Urologischen Themenwoche Prostatakrebs ist auf www.urologenportal.de zu finden.
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