Telemonitoring bei Herzinsuffizienz erfolgreich
Telemonitoring trägt dazu bei, Statusänderungen bei Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen und eine schnelle und bedarfsgerechte Behandlung einzuleiten. Das bestätigt eine neue Studie, die deutsche Forscher auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam vorgestellt haben.
Untersucht wurden in der Studie Systeme, bei denen Patienten mit Herzinsuffizienz Träger implantierter Geräte sind, welche die Herzfunktion verbessern, den Zustand des Herzens überwachen und die Daten an klinische Zentren weiterleiten. Durch die Geräte lässt sich bei Problemen frühzeitig therapeutisch gegensteuern. An der Studie, die von einem Forscherteam um den Leipziger Kardiologen Professor Gerhard Hindricks durchgeführt wurde, nahmen 716 Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz teil. 42 Prozent der Patienten waren Träger eines implantierten Defibrillators (ICD), und 58 Prozent hatten ein Gerät zur kardialen Resynchronisation (CRT).
Telemonitoring kann Todesfälle verhindern
Nur bei der Hälfte der Patienten hatten die Ärzte aber tatsächlich Zugang zu den eingegangenen Informationen, bei der anderen Hälfte beschränkte man sich ohne Kenntnis der übermittelten Daten auf die übliche Standardtherapie. Es stellte sich heraus, dass in der Gruppe, die mittels Telemonitoring überwacht und entsprechend behandelt wurde, die Verschlechterung der Herzinsuffizienz nach einem Jahr signifikant niedriger war als in der Gruppe, die nur die Standardtherapie erhielt.
Auch die Mortalität war in der Telemonitoring-Gruppe niedriger: Mit 3,4 zu 8,7 Prozent war die Rate der Todesfälle hier signifikant niedriger. Welche Daten genau zu den schnell durchgeführten Therapien geführt haben und von welcher Art die Maßnahmen waren, wurde in der Studie allerdings bisher nicht analysiert. Eine genauere Untersuchung soll daher nun folgen.
Telemedizinische Lösungen immer wichtiger
Telemedizinische Lösungen werden gerade in Zeiten des demografischen Wandels immer wichtiger, da immer mehr Patienten mit weniger Ärzten versorgt werden müssen. Einen Rückschlag für das Telemonitoring hatte es gegeben, weil verschiedene Studien nicht zu eindeutigen Ergebnissen gekommen waren. Dennoch sind besonders Kardiologen vom Nutzen des Telemonitorings chronisch kranker Patienten überzeugt. Die neue Studie bestätigt diese Ansicht.
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