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Teilnahme an Gottesdiensten kann Gesundheit fördern

Montag, 5. Juni 2017 – Autor: Anne Volkmann
Die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft und die regelmäßige Teilnahme an Gottesdiensten kann sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken und sogar die Lebenserwartung steigern. Das ist das Ergebnis einer Studie US-amerikanischer Forscher.
Gottesdienst

Gottesdienste können offenbar zum Schutz der Gesundheit beitragen – Foto: ©lightpoet - stock.adobe.com

Eine Reihe von Studien konnte bereits belegen, dass religiöse Menschen besser gegen Stress gewappnet sind und weniger anfällig für Depressionen und andere psychische Erkrankungen sind. Offenbar gilt dies jedoch nicht nur für die seelische Gesundheit. Eine aktuelle Studie konnte zeigen, dass Religiosität auch das Risiko für einen vorzeitigen Tod reduzieren kann. Besonders hilfreich scheint dabei die regelmäßige Teilnahme an Gottesdiensten und die Einbindung in eine spirituelle Gemeinschaft zu sein.

Religiöse Menschen lebten länger

Für ihre Studie werteten die Forscher um Marino Bruce von der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, die Daten von über 5.000 Menschen aus. Dabei stellten sie die Häufigkeit der Teilnahme an Gottesdiensten mit dem Mortalitätsrisiko in Beziehung. Das Ergebnis war verblüffend: Personen, die im Jahr vor der Auswertung überhaupt nicht an Gottesdiensten teilgenommen hatten, wiesen eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit auf, vorzeitig zu versterben, wie Menschen, die im vorhergehenden Jahr Gottesdienste besucht hatten. Insgesamt war das Risiko für einen vorzeitigen Tod bei den Gottesdienstteilnehmern um 55 Prozent niedriger. Besonders stark machte sich der Unterschied bei Personen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren bemerkbar.

Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse ihrer Analyse nicht an einen bestimmten Glauben gebunden sind. Vielmehr waren positiven Auswirkungen überall dort festzustellen, wo sich Menschen zu einer Art von Gottesdienst versammelten, so die Mediziner. Ob dieser Ort eine Kirche, eine Moschee oder irgendeine Art von Tempel war, spielte dabei keine Rolle.

Gemeinschaftsgefühl könnte zum Abbau von Stress führen

Gerade die Unabhängigkeit von der Art des Glaubens unterstützt die These, die Forscher schon länger zum gesundheitlichen Nutzen von Religion aufstellen, nämlich dass es dabei zum großen Teil um die soziale Unterstützung der Gemeinschaft und das Gefühl der Eingebundenheit gehe. Dann müssten auch andere Arten von Gemeinschaften einen ähnlichen Effekt aufweisen. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass auch das Gefühl von Heiligkeit beim Gottesdienst zu den gesundheitlichen Effekten beiträgt, indem die Erlebnisse dabei helfen, Stress abzubauen. Das vermuten auch die Autoren der aktuellen Studie. Stress verursache Entzündungen im Körper und erhöhe damit das Risiko für verschiedene Krankheiten, so Studienleiter Bruce. Die Verminderung von Stress durch Gottesdienste könne diesen Erkrankungen vorbeugen.

Foto: © lightpoet - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
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