Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Teilen von Tabletten: Vorher den Apotheker fragen

Montag, 9. September 2019 – Autor: Anne Volkmann
Viele Patienten wollen ihre Tabletten teilen, doch nicht alle Präparate sind dafür geeignet. So kann es zum Wirkverlust oder zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Patienten sollten daher vor dem Teilen ihrer Tabletten den Apotheker fragen.
Tabletten teilen

Beim Teilen von Tabletten muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Veränderung der Wirkung kommt – Foto: ©Geza Farkas - stock.adobe.com

Dass Patienten ihre Tabletten teilen wollen, kann verschiedene Gründe haben. Vor allem lässt sich damit die eingenommene Dosis des Wirkstoffs reduzieren. Auf diese Weise können Medikamente auch langsam „eingeschlichen“ oder „ausgeschlichen“ werden. Zudem haben manche Patienten Probleme beim Schlucken großer Tabletten. Doch nicht jedes Medikament ist zum Teilen geeignet. Um einem Wirkverlust oder unerwünschten Nebenwirkungen vorzubeugen, sollte daher vorher ein Apotheker zu Rate gezogen werden. Das teilt die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit.

Tabletten nur teilen, wenn dies ausdrücklich vorgesehen ist

„Wenn im Beipackzettel nicht ausdrücklich steht, dass eine Tablette geteilt werden darf, sollte man vor dem Zerbrechen in der Apotheke nachfragen. Eine Bruchkante alleine ist kein Freifahrtschein dafür“, erklärt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Ob eine Tablette teilbar ist, kann selbst bei wirkstoffgleichen Präparaten je nach Hersteller unterschiedlich sein.

So sollten beispielsweise sogenannte Retardtabletten, die ihren Wirkstoff zeitverzögert abgeben, nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker geteilt werden. „Wenn eine Tablette, die intakt eingenommen werden soll, trotzdem geteilt wird, reichen die Folgen von Unwirksamkeit bis hin zu schwerwiegenden Nebenwirkungen“, so Benkert.

Durch das Teilen von Tabletten drohen Gesundheitsschäden

Viele Tabletten haben auch einen Schutzüberzug, der dafür sorgt, dass ein Wirkstoff nur langsam ins Blut aufgenommen wird oder dass sich die Tablette erst im Darm statt im Magen auflöst. Durch das Brechen verliert der Schutzüberzug seine Funktion und das Medikament wird zu früh vom Organismus aufgenommen.

Teilbare Tabletten sollten erst kurz vor der Einnahme geteilt und die Bruchstücke nicht lange aufbewahrt werden. Zudem kann das Teilen selbst gesundheitsschädlich sein: Bei einigen Tabletten entsteht dabei Staub, dessen Einatmen riskant ist. Dazu gehören Arzneimittel gegen Krebs- oder Viruserkrankungen und Vitamin-A-Derivate gegen schwere Hautkrankheiten.

Foto: © Geza Farkas - Fotolia.com

Hauptkategorie: Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Arzneimittel

Weitere Nachrichten zum Thema Medikamenteneinnahme

14.11.2014

Das Schlucken von Tabletten gehört für Millionen Menschen zum Alltag. Viele tun sich aber besonders mit großen Kapseln schwer. Wissenschaftler haben jetzt zwei Tricks in einer Studie erprobt und gezeigt, dass es auf die richtige Technik ankommt.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin