Tuberkulose ist weltweit die am häufigsten zum Tode führende behandelbare Infektionskrankheit. In Deutschland ist die Zahl der Erkrankungen seit Jahren rückläufig, allerdings gibt es einzelne Orte mit zuletzt steigender Tendenz. Dies geht aus dem soeben erschienen RKI-Bericht zur "Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland im Jahr 2007" hervor.
Dem Bericht zu Folge wurden dem Robert Koch-Institut in 2007 insgesamt 5.020 Tuberkulosen übermittelt, was 6,1 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner entspricht. Somit ist die Zahl der Tuberkulosefälle in Deutschland gegenüber 2006 und den Vorjahren weiter rückläufig. Zum Vergleich: 2006 wurden dem Bundesinstitut für Krankheitsüberwachung und -prävention insgesamt 5.382 Tuberkulosen gemeldet, was 6,5 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner entspricht.
Tuberkulose-Report
Auch ein leichter Rückgang resistenter Erreger wurde im Jahr 2007 beobachtet. Der Anteil multiresistenter Stämme sank von 2,2 % auf 2,0 %. Beim RKI laufen die Daten für Deutschland zusammen, insbesondere zu Behandlungsergebnissen und zur Resistenzsituation, das RKI ist auch nationaler Kontaktpunkt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Tuberkulose-Kontrolle.
Wie aus dem WHO "Tuberkulose-Report für 2006" hervorgeht, sind 2006 sind die Erkrankungszahlen in allen Regionen der Erde erstmals gesunken - ausser in der WHO-Region Europa, zu der auch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion (GUS) zählen. Auch Deutschland hilft den besonders betroffenen Regionen und beteiligt sich an einer Reihe etablierter Aktivitäten.
"Eine Tuberkulose-Erkrankung erfordert meist aufwändige Massnahmen des Gesundheitsamtes und mehrere Wochen Krankenhausbehandlung", betont Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts, anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März. Das Motto des diesjährigen Tages ist "Stoppt TB - jeder trägt Verantwortung".
Tuberkulose: Symptome
In Deutschland manifestiert sich die Tuberkulose bei etwa 80% der Erkrankten als Lungentuberkulose, sie kann aber jedes Organ befallen. Dementsprechend vielgestaltig präsentiert sich diese Erkrankung. Die initiale Symptomatik ist meist uncharakteristisch; mögliche Allgemeinsymptome sind Einschränkungen des Allgemeinbefindens, Gewichtsabnahme, Konzentrationsstörungen, Fieber, vermehrtes Schwitzen (besonders nachts), Appetitmangel, Müdigkeit, allgemeine Schwäche oder Zeichen eines grippalen Infektes. Respiratorische Beschwerden können in Form von Husten, Thoraxschmerzen und Atemnot auftreten. "Jeder länger als drei Wochen bestehende Husten sollte unbedingt abgeklärt werden", rät das Robert Koch-Institut.