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Tagesschläfrigkeit häufige Folge von Sarkoidose

Mittwoch, 14. August 2013 – Autor: Anne Volkmann
Patienten, die an Sarkoidose erkrankt sind, leiden häufiger an übermäßiger Tagesschläfrigkeit als andere Menschen. Zudem kann die Erkrankung auch ein Schlafapnoesyndrom begünstigen. Das ist das Ergebnis einer Studie amerikanischer Wissenschaftler.
Tagesschläfrigkeit bei Sarkoidose

Tagesschläfrigkeit kann ein Symptom der Sarkoidose sein. – Foto: Frédéric Prochasson - Fotolia

Die Forscher haben mittels eines Fragebogens zur Bestimmung der Tagesschläfrigkeit (Epworth Sleepiness Scale) die Wahrscheinlichkeit für das Einschlafen der Patienten in verschiedenen typischen Alltagssituationen erfragt. Danach verglichen die Forscher die Werte von 62 Sarkoidose-Patienten mit denen von 1.005 Patienten ohne Sarkoidose, bei denen jedoch ein Verdacht auf ein Schlafapnoesyndrom vorlag. Das Schlafapnoesyndrom, das durch mehrere längere Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs gekennzeichnet ist, gehört zu den häufigsten Ursachen übermäßiger Tagesschläfrigkeit.

Tagesschläfrigkeit unabhängiges Symptom der Sarkoidose

Es zeigte sich, dass Patienten mit Sarkoidose häufiger von Tagesschläfrigkeit betroffen sind als Menschen ohne Sarkoidose. Dabei tritt die Tagesschläfrigkeit bei den Sarkoidose-Patienten offenbar unabhängig vom Schlafapnoe-Syndrom auf. Damit ist nach Meinung der Forscher bewiesen, dass Tagesschläfrigkeit ein unabhängiges Krankheitssymptom der Sarkoidose darstellt.

In einem zweiten Schritt verglichen die Wissenschaftler den Schweregrad der Tagesschläfrigkeit bei den Sarkoidose-Patienten, die eine normale Lungenfunktion aufwiesen, mit den Werten der Patienten, die eine gestörte Lungenfunktion hatten. Es zeigte sich, dass bei Patienten mit gestörter Lungenfunktion ein vorhandenes Schlafapnoesyndrom stärker ausgeprägt ist als bei den Patienten mit normaler Lungenfunktion. Eine gestörte Lungenfunktion kann also bei Sarkoidose-Patienten ein Schlafapnoesyndrom begünstigen. Die Mechanismen dafür sind nicht bekannt. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Chest.

Sarkoidose heilt oft von alleine aus

Die Sarkoidose, auch Morbus Boeck oder Granulomatose genannt, ist eine entzündliche Krankheit, bei der in praktisch jedem Organ kleine Knötchen (Granulome) auftreten können. Hauptsächlich betrifft die Sarkoidose die Lunge und die Lymphknoten.

Häufige Symptome der Sarkoidose sind trockener Husten und Atemnot bei Belastung. Auch Hautveränderungen wie schmerzhafte Knötchen an den Beinen (Erythema nodosum) oder bläuliche erhabene Flecken im Gesicht kommen vor. Weitere mögliche Anzeichen sind Augenentzündungen oder Lymphknotenschwellungen. In der Mehrzahl der Fälle heilt die Krankheit aus, oft auch ohne Behandlung.

Die Sarkoidose ist relativ selten. In Europa tritt die Erkrankung bei ungefähr 50 von 100.000 Menschen auf, meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Die Ursachen sind bisher nur unzureichend geklärt. Vermutet wird eine genetische Veranlagung, aber auch eine überschießende Abwehrreaktion des Körpers.

Foto: © Frédéric Prochasson - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

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