Nach wie vor sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Zu den Risikofaktoren gehören neben Bluthochdruck und Diabetes mellitus besonders auch erhöhte Cholesterinwerte. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. rät daher, regelmässig die Blutfettwerte (HDL- und LDL-Cholesterin sowie die Triglyzeride) bestimmen zu lassen. Mit dem Motto "Prävention geht uns alle an" wendet sich die DGFF anlässlich des zehnten bundesweiten "Tages des Cholesterins" am 22. Juni 2012 vor allem an Kliniken, Praxen, Apotheken und Betriebe und fordert diese auf, sich an der Präventionskampagne zu beteiligen.
Ziel der Kampagne ist, das Bewusstsein für Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schaffen und die Bevölkerung zu einem gesundheitsbewussten Verhalten zu motivieren. Zudem sollte jeder seine Blutfettwerte kennen. Mit einem Schnelltest können die Werte zunächst in einer Apotheke bestimmt werden. Für die Erstbestimmung genügt ein Tropfen Blut aus dem Finger. Bei erhöhten Werten ist dann eine gründlichere Kontrolluntersuchung beim Arzt erforderlich. Die Untersuchungen sollten in regelmässigen Abständen wiederholt werden.
Zu hohes LDL-Cholesterin führt zu Artherosklerose
Cholesterin ist nicht generell schädlich. Vielmehr ist es eine wichtige Grundsubstanz des Körpers, die unter anderem zum Aufbau und der Stabilisierung der Zellwände benötigt wird. Cholesterin wird einerseits durch die Nahrung zugeführt, aber auch vom Körper selbst produziert. Um in den Blutbahnen zu verschiedenen Körperregionen transportiert werden zu können, wird das Cholesterin an bestimmte Eiweisse gebunden. Die daraus entstehenden Lipoproteine werden unterschieden in Low-density lipoprotein (LDL), welches das Cholesterin in die Organe transportiert und High-density lipoprotein (HDL), welches das überschüssige Fett aus den Körperzellen aufnimmt und es zur Leber bringt.
Problematisch ist vor allem das LDL-Cholesterin, daher häufig auch "schlechtes" Cholesterin genannt. Ist mehr von diesem Cholesterin vorhanden, als die Zellen aufnehmen können, lagert es sich an den Gefässwänden ab und kann dadurch zur Atherosklerose führen. Die Ablagerungen - auch "Plaques" genannt - können sich irgendwann ablösen und zu einer Thrombose führen. Sowohl durch die Verengung der Gefässe selbst als auch durch das Ablösen von Plaque kann es zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall kommen.
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