Tag der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober
Rund um den Tag der Seelischen Gesundheit finden bundesweit Veranstaltungen und Aktionen statt, mit denen verschiedene Einrichtungen und Initiativen über psychische Erkrankungen aufklären und Diskussionen anregen wollen. Das diesjährige Programm verspricht Aktionen, Vorträge, Gesprächsrunden, Tagungen für das Fachpublikum, Workshops zum Mitmachen, offene Sprechstunden, Lesungen und Kulturevents. Einige Veranstaltungen machen psychische Erkrankungen sogar erlebbar – wie der Demenz-Simulator und ein Film über Psychosen.
Berliner Woche der seelischen Gesundheit
Der Schwerpunkt der Aktionswoche liegt in diesem Jahr auf der seelischen Gesundheit im Alter. Deutschland hat die älteste Bevölkerung Europas. Schon heute sind 20 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, und es werden noch mehr. In diesem Lebensabschnitt können Krisensituationen wie beispielsweise der Verlust des Partners, ein Wechsel der gewohnten Umgebung oder körperliche Erkrankungen psychische Erkrankungen auslösen. Depressionen, Suchterkrankungen und Suizide sind daher gerade im fortgeschrittenen Lebensalter weit verbreitet.
Suizidrisiko im Alter erhöht
Auch das Suizidrisiko steigt mit zunehmendem Alter, insbesondere bei Männern, drastisch an. Etwa 30 Prozent aller Suizide werden von Menschen über 65 Jahren verübt. Zu häufig werden depressive Symptome jedoch nach wie vor als normale Begleiterscheinung von Alter oder Lebenskrisen verkannt. Die Erkrankungen besser zu erkennen und eine adäquate Behandlung einzuleiten – auch dazu will die Woche der Seelischen Gesundheit beitragen.
Neben Depressionen gehören dementielle Erkrankungen zu den häufigsten psychischen Störungen im höheren Lebensalter. Nach neuesten Erhebungen leiden etwa 1,4 Millionen Deutsche an einer Demenz. Der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja, Schirmherr der Berliner Woche der Seelischen Gesundheit, erklärt: „Psychisch kranke ältere Menschen sind krankheitsbedingt kaum in der Lage, selbst für ihre Rechte und gegen Stigma und Diskriminierung einzutreten; das gilt besonders für Demenzkranke. Wir müssen uns gemeinsam für eine breite Sensibilisierung sowie für die Verbesserung der Früherkennung von Demenzen und Altersdepressionen einsetzen.“
Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
Der internationale Tag der seelischen Gesundheit, auch Welttag der geistigen Gesundheit genannt, wurde im Jahr 1992 durch die World Federation for Mental Health mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Die Woche der Seelischen Gesundheit wurde dann im Jahr 2006 federführend vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit initiiert. Das Aktionsbündnis hat das Ziel, verstärkt über psychische Erkrankungen aufzuklären, Vorurteile abzubauen und Initiativen zur Förderung der seelischen Gesundheit zu vernetzen. Es wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit ins Leben gerufen und zählt über 60 Mitglieder, wie beispielsweise Selbsthilfe-Verbände, Vereine und andere Vertreter aus den Bereichen Psychiatrie, Gesundheitsförderung und Politik.
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