Tabletten-Therapie hilft gegen Hausstaubmilben-Allergie

Hausstaubmilben können allergischen Schnupfen auslösen – Foto: absolutimages - Fotolia
Ein Team um Dr. Pascal Demoly, Pneumologe am Universitätsklinikum von Montpellier, führte eine randomisierte, placebokontrollierte und doppelblinde Studie in zwölf europäischen Ländern durch, um die Wirksamkeit und Sicherheit der sublingualen Immuntherapie-Tabletten (SLIT) zu testen. Um bei Allergikern eine Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung gegen bestimmte Allergene zu erreichen, gibt es bislang nur die aufwändigere Spritzentherapie (SIT).
An der Untersuchung nahmen 992 Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren teil, die an mittelschwerem bis schwerem, durch Hausstaubmilben-Allergie hervorgerufenen Schnupfen litten. Die Probanden erhielten ein Jahr lang täglich die Tablette in einer Dosierung von 6-SQ oder 12 SQ oder ein Placebo. Die Tabletten enthielten Bestandteile zweier Milbenarten. Ihre Beschwerden wie Schnupfen oder Bindehautentzündung wurden auf einer Skala erfasst.
Immuntherapie mit Tabletten hilft gegen Hausstaubmilben-Allergie
Bei den Probanden in beiden Tabletten-Gruppen reduzierten sich die Beschwerden im Vergleich zum Placebo deutlich. Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen in der Hälfte der Fälle auf, sie wurden meist als mild eingestuft. Die Wirkung der Tabletten setzte nach 14 Wochen ein und hielt an. Die Studie wurde vom Pharmahersteller ALK unterstützt.
In einer weiteren, jetzt veröffentlichten Studie des Tabletten-Herstellers Merck wurde die sublinguale Immuntherapie bei Kindern ausprobiert. An der Untersuchung nahem 195 nordamerikanische Kinder zwischen 12 und 17 Jahren teil. Sie litten an allergischem Schnupfen, einige zusätzlich an Bindehautentzündung sowie Asthma.
Orale Immuntherapie bei Kindern und Asthmatikern verträglich
Sie erhielten 28 Tage lang die Tablette in der Sechser- oder Zwölfer-Dosis oder ein Placebo. Bei einigen traten anfangs leichte allergische Reaktionen der Mundschleimhaut, die aber rasch wieder verschwanden.
Ein Studie von Forschern der Université de Versailles erprobte die SLIT an Patienten, die an mildem, mittleren und schweren Asthma litten. Auch hier erwies sie sich als gut verträglich.
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