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Süßstoff erhöht das Krebs-Risiko

Freitag, 8. April 2022 – Autor:
Der Verzehr von Süßstoff könnte das Krebs-Rsiko erhöhen. Das zeigt eine Studie von Forschern der Sorbonne Paris Nord University. Die Teilnehmer führten Ernährungstagebücher.
Beim Einkauf auf Produkte mit Süßstoff zu ersetzen senkt nicht die Gesundheitsrisiken

– Foto: AOK-Medienservice

Der Verzehr von Süßstoff könnte das Krebs-Risiko erhöhen. Das zeigt eine Studie von Forschern der Sorbonne Paris Nord University, die sich an einem Projekt des Nutritional Epidemiology Research Team beteiligten.

Angesichts der schädlichen Auswirkungen eines übermäßigen Zuckerkonsums auf die Gesundheit (Gewichtszunahme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zahnkaries) empfiehlt die WHO, den Verzehr von Zucker zu begrenzen. Damit Lebensmittel dennoch süß schmecken, setzt die Lebensmittelindustrie künstliche Süßstoffe ein.

Ernährungstagebücher geführt

Der Süßstoff Aspartam beispielsweise ist in unzähligen Lebensmitteln enthalten. Um den Geschmack zu verbessern, verwenden die Hersteller künstliche Süßstoffe auch in Produkten, die traditionell keinen Zuckerzusatz enthalten, wie zum Beispiel Chips.

Die Wissenschaftler stützten sich auf Daten von 102.865 erwachsenen Teilnehmern der NutriNet-Santé-Studie, einer Online-Kohorte, die 2009 zusammengestellt und von ihnen bis 2021 weiterbeobachtet wurde. Zum Startzeitpunkt waren die Probanden im Schnitt 42 Jahre alt, 78 Prozent von ihnen waren weiblich. Sie beantworteten  24-Stunden-Ernährungsfragebögen mit Angabe der Handelsnamen der jeweiligen Lebensmittel.

Süßstoff erhöht das Krebs-Risiko

In der Folgezeit wurde der Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Süßungsmitteln und dem Krebsrisiko untersucht. Berücksichtigt wurden Einfluß-Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, körperliche Aktivität, BMI, Diabetes, Rauchen und Krebs in der Familie.

Ergebnis: Es gab insgesamt 3.358 Krebs-Fälle. Die Menschen, die im Vergleich zu Nichtkonsumenten die meisten Süßstoffe konsumierten, hatten ein um 13 Prozent erhöhtes Risiko an allen Krebs-Arten zu erkranken. Aspartam allein betrachtet erhöhte das Risiko um 15 Prozent, Acesulfam-K um 13 Prozent. Aspartam war noch öfter mit Brustkrebs assoziiert (plus 22 Prozent) und mit Krebserkrankungen, die im Zusammenhang mit Fettleibigkeit stehen (plus 15 Prozent).

Auch Zucker mit höherem Krebs-Risiko verbunden

Süßstoff ist also keine gesunde Alternative zu Zucker. Zugleich zeigten die Pariser Wissenschaftler in einer vorangegangenen Studie, dass ein hoher Zucker-Konsum das Krebs-Risiko in ähnlichem Maß erhöht. Die aktuelle Studie wurde im Fachmagazin Plos Medicine veröffentlicht.

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