Sublinie BQ.1 kann Immunschutz besonders gut unterwandern

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In der zweiten Novemberwoche lag der Anteil der Sublinie BQ.1 an allen Corona-Infektionen bereits bei 8 Prozent. Das meldet das Robert Koch-Institut. Die Variante kann den Immunschutz besonders gut unterwandern.
Bereits in der 40. Kalenderwoche hatte die europäische Seuchenbehörde ECDC die Sublinie in fünf Ländern beobachtet. Die Länder mit dem höchsten Anteil an BQ.1/BQ.1.1-Proben - BQ.1.1. ist eine weitere Sublinie, beides sind Sublinien von BA.5 - waren Frankreich (19 Prozent), Belgien (9 Prozent), Irland (7 Prozent), Niederlande (6 Prozent) und Italien (5 Prozent).
Mehr Erkrankungen, aber nicht mehr schwere Erkrankungen
Die Anteile waren noch nicht so hoch, als dass sich die Variante bereits spürbar auf die epidemiologische Lage ausgewirkt hätte. Breiten sie sich weiter aus, würde das zu einem Anstieg der Covid-19-Fälle beitragen. Allerdings gibt es laut EDCD derzeit keine Hinweise darauf, dass BQ.1 im Vergleich zu den zirkulierenden Omikron-Varianten BA.4/BA.5 mit einer höheren Krankheitsschwere assoziiert ist.
In einer kürzlich auf dem bioRxiv-Server veröffentlichten Studie untersuchten Forscher der Universität Peking, inwieweit Omikron-Subvarianten den durch Impfung oder Erkrankung aufgebauten Immunschutz unterlaufen können. Dafür sammelten sie Blutplasma von dreifach Geimpften und dreifach Geimpften, die eine Durchbruchsinfektion durch die Varianten BA.2 und BA.5 erlitten hatten.
BQ.1 kann Immunschutz besonders gut unterwandern
Unter allen getesteten Varianten gelang es vier Stämmen, den im Blut gebildeten Antikörpern am besten zu entwischen. Darunter war die Variante BQ.1. Sie zeigte neben der Variante XBB auch die stärkste Resistenz gegen therapeutische, also vom Arzt zugeführte Antikörper.
Zugleich bot eine durchgemachte Durchbruchsinfektion mit BA.5 einen gewissen Schutz gegen BQ.1 und BQ.1.1. Für eine mögliche Booster-Impfung sollten daher auf BA.4/B.A.5 angepasste Impfstoffe verwendet werden, schlagen die Forscher vor. Die bivalenten Impfstoffe sind erst seit dem Herbst erhältlich und konnten in der Studie nicht getestet werden.