Studie: Wahrscheinlich starker Anstieg der Neuinfektionen an Weihnachten

Die Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 werden nach Weihnachten stark ansteigen - davon gehen Experten aus. – Foto: ©insta_photos - stock.adobe.com
Laut aktuellen Simulationen eines Ökonomenteams vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) und der Universität Bonn ist mit einem starken Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus nach Weihnachten zu rechnen. Nach Auffassung der Experten hängt die Entwicklung Anfang Januar dann entscheidend vom eigenverantwortlichen Handeln der Menschen ab. Über 200.000 Neuinfektionen könnten sich verhindern lassen, wenn bei Verdacht auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 sofort alle privaten Kontakte informiert werden und ihre eigenen Kontakte entsprechend reduzieren, so das Ergebnis ihrer Analyse.
Rund 12 Prozent mehr Neuinfektionen erwartet
Durch das neu entwickelte Simulationsmodell sollen sich auch Folgen von starken Verhaltensveränderungen abbilden lassen, wie sie rund um Weihnachten zu erwarten sind. So lässt sich anhand des Modells berechnen, was es für das Infektionsgeschehen bedeutet, wenn die Menschen den Freiraum der Coronaschutzverordnungen voll ausnutzen und sich über die Feiertage mit wechselnden Personenkreisen treffen. Demnach würden sich gegenüber der empfohlenen Beschränkung auf den engsten, gleichbleibenden Familienkreis würden sich die Fallzahlen um rund zwölf Prozent erhöhen.
Die Forscher betrachten außerdem verschiedene Szenarien mit unterschiedlich starken Kontaktreduktionen im Anschluss an die Feiertage. Im pessimistischen Szenario mit häufigeren privaten Kontakten pendelt sich die tatsächliche Inzidenz schon Ende Dezember bei etwa dem doppelten Wert der Vorweihnachtszeit ein. Nach Einschätzung der Experten lassen diese Zahlen kaum Hoffnung auf ein schnelles Ende des Lockdowns.
Bei positivem Test sofort alle Kontakte informieren
Angesichts der um Weihnachten stärker begrenzten Möglichkeiten von Arztpraxen, Testzentren und Gesundheitsämtern sei entscheidend, dass die Menschen ihre Kontakte im Familien- und Freundeskreis bei Symptomen oder positiven Coronatests sofort informieren. Wenn diese daraufhin ihre Kontakte einschränken, könnten sich der Simulation zufolge die tatsächlichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der ersten Januarwoche um bis zu 230.000 reduzieren, was etwa 70.000 weniger gemeldeten Fällen in der Woche entspräche.
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