Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Studie: Mehrheit der Deutschen mit Krisenmanagement der Regierung unzufrieden

Freitag, 2. April 2021 – Autor:
Mangelnde Transparenz, holpriges Impfen, schleppende Teststrategie – die überwiegende Mehrheit der Deutschen bewertet das Krisenmanagement der Regierung als äußerst schlecht. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Generationenforscher hervor. Der Vertrauensverlust zieht sich durch aller Alters- und Bevölkerungsgruppen.
Nicht aufgeklärt, nicht mitgenommen:  Mehrheit der Deutschen spricht der Regierung die Kompetenz im Krisenmanagement an

Nicht aufgeklärt, nicht mitgenommen: Mehrheit der Deutschen spricht der Regierung die Kompetenz im Krisenmanagement an – Foto: © Adobe Stock/Asier

Vertrauen der Bürger ist die höchste Währung in einer Pandemie. Kaum einen Satz hört man derzeit so oft wie diesen. Das Vertrauen aber scheint die Regierung nach gut einem Jahr Corona verspielt zu haben. Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Generationenforschung mit mehr als 2.347 Teilnehmern stellt den politischen Entscheidern jedenfalls ein verheerendes Zeugnis aus.

Ob es um die Impfkampagne, die Teststrategie, die Lockdowns oder die Unterstützung für Unternehmen geht  - die Mehrheit der Befragten bewertet das Krisenmanagement als schlecht bis sehr schlecht. "Eine große Mehrheit spricht der momentanen Regierung eine grundlegende Kompetenz im coronabedingten Krisenmanagement ab“, fasst Studienleiter Rüdiger Maas die Studienergebnisse in einem Satz zusammen.

Intransparenz bei den Entscheidungen

Dass Maßnahmen und Entscheidungen kaum erklärt und begründet werden, vieles widersprüchlich ist und wie aus dem Ärmel geschüttelt wirkt - spiegelt sich in der repräsentativen Umfrage sehr deutlich wieder. Zwei Drittel der Befragten kritisierten die Transparenz der Entscheidungen als mangelhaft. Und nur 17 Prozent der Befragten kennen alle Corona-Regeln, die momentan für sie gelten, und das unabhängig vom Alter, Bildungstand oder Bundesland. "Insgesamt wünschen sich die Bürger mehr Transparenz mit nachvollziehbaren Regeln, die lieber schwarz-weiß als grau sein sollten", kommentiert Maas.

Nicht besser sieht es bei der Impfkampagne, der Teststrategie, den verhängten Lockdowns und den Öffnungen aus. Jeweils über zwei Drittel halten das Management für schlecht bis sehr schlecht. Auch diese Beurteilung zieht sich quer durch die Bevölkerung.

Fast ebenso schlecht wird die Unterstützung von Unternehmen und Bürgern durch die Regierung bewertet. Nur die ganz Jungen unter 25 und die Älteren ab 56 Jahren sind nicht ganz so kritisch. Statt rund 70 Prozent kritisieren nur 50 Prozent der Befragten dieser Altersgruppen das Krisenmanagement der Regierung an dieser Stelle als "schlecht" oder "sehr schlecht."

Jeder dritte will eine andere Partei wählen

Die Unzufriedenheit wird sich wohl auch auf die nächsten Landtagswahlen und die Bundestagswahl niederschlagen. Jeder dritte Befragte gab an, eine andere Partei wählen zu wollen - bedingt durch das Corona-Management der Regierung bzw. die Corona-Pandemie insgesamt. Bei den 40- bis 55-Jährigen sind es sogar über 40 Prozent, die das Vertrauen in "ihre" Partei verloren haben. 

Hauptkategorien: Corona , Gesundheitspolitik
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Coronavirus

Weitere Nachrichten zum Thema Corona-Pandemie

Die Fahrt mit U-Bahn, Tram und Bussen bleibt offenbar auch während der Corona-Pandemie sicher – für Fahrgäste wie für Fahrpersonal: Zu diesem Schluss kommt eine Studie von TU Berlin und Charité. Um die Konzentration infektiöser Aerosole niedrig zu halten, sei es aber wichtig, dass Fenster offenstehen, Türen regelmäßig geöffnet werden und die Fahrzeuglüftung funktioniert.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin