
FFP2-Masken haben laut einer neuen Studie keine Auswirkungen auf das Denkvermögen – Foto: © Adobe Stock/ Brastock Images
Ohne FFP2-Masken geht derzeit gar nichts mehr. Viele Menschen haben jedoch die Sorge, dass das Masketragen ungesund ist und sowohl ihre körperliche als auch geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte.
Zahlreiche Studien haben bereits gezeigt, dass sich Messwerte wie Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes oder die Herzfrequenzvariabilität unter der Maske nicht oder nur geringfügig verändern. Doch wie sieht es mit der geistigen Leistungsfähigkeit aus? Das hat nun ein Team der TU Berlin untersucht. In der Studie mussten 44 Probanden in einer Stresssituation verschiedene Rechenaufgaben lösen, einmal mit und einmal ohne FFP-2-Maske.
Keine Unterschiede gefunden
Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports erschienen: Die Maske machte demnach keinen Unterschied, in beiden Situatonen bewältigten die Probanden ihre Aufgaben gleich gut. Die gleichzeitig gemessenen Vitalparameter blieben ebenfalls unverändert: die Sauerstoffsättigung des Blutes, die Herzfrequenz und die Herzfrequenzvariabilität, also das Maß, wie sich die Zeit zwischen zwei Herzschlägen im Mittel verändert. Zudem wurde die subjektive mentale Belastung der Probanden mit einem standardisierten Fragebogen abgefragt. Auch hier zeigte sich kein Unterschied zwischen den Rechnen mit und ohne Maske.
Laut den Verantwortlichen Wissenschaftlern Kerstin Pieper und Robert Spang sind die Ergebnisse aussagekräftig. Man habe sich nichts schön gerechnet, sondern „ein statistisches Verfahren angewandt, das direkt unsere These überprüfen konnte, dass die geistige Leistungsfähigkeit unverändert bleibt“, erläutert Kerstin Pieper. „Das ist etwas anderes, als nur zu zeigen, dass eine Veränderung statistisch nicht nachweisbar ist.“
Eine Viertelstunde lang mit Maske gerechnet
Zudem habe man die Probanden in dem Experiment möglichst nahe an ihre persönliche Leistungsgrenze gebracht. „Wir wissen sehr gut, wie man Menschen unter Stress setzt.“ Körperliche Reaktionen seien in solchen Stresssituationen üblicherweise schon nach fünf Minuten messbar, erzählt Erstautor Robert Spang. Um sicher zu gehen, seien die Probanden sogar jeweils eine Viertelstunde lang einmal ohne und einmal mit Maske mit den Matheaufgaben getriezt und nur die Ergebnisse der letzten fünf Minuten dieser Stressphasen ausgewertet worden.
Im realen Leben werden Masken jedoch meist sehr viel länger getragen als eine Viertelstunde, das ist das Manko der Studie. Schüler zum Beispiel tragen sie den ganzen Schultag lang. Klausuren, in denen Schülern oder Studenten ebenfalls unter Stress und Zeitdruck stehen, können bis zu vier Stunden dauern.