Studie bescheinigt Kaffee lebensverlängernde Effekte

Kaffee doch gesund? Nach einer neuen Studie aus Großbritannien leben Kaffeetrinker länger
Kaffee ist weltweit ein beliebtes Getränk. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, ob Kaffee nun gesund ist oder nicht. Denn Studien kommen immer wieder zu widersprüchlichen Ergebnissen. Darum ist jede einzelne Studie mit Vorsicht zu genießen. Auch die jetzt im Fachjournal „Jama International Medicine“ veröffentlichte Analyse aus Großbritannien kann keinen kausalen Zusammenhang zwischen Kaffee und Gesundheit belegen. Aber sie gibt Kaffeetrinkern Rückendeckung, dass ihre Leidenschaft zumindest nicht schädlich ist. Ganz im Gegenteil: Denn wie das Team um Erikka Loftfield vom National Cancer Institute zeigen konnte, leben Kaffeetrinker sogar länger als solche, die Espresso und Co. nichts abgewinnen können. Selbst bei starkem Kaffeekonsum war der lebensverlängernde Effekt sichtbar.
Daten von einer halben Million Menschen analysiert
Für die Studie wurden Daten aus der UK-Biobank von annähernd 500.000 Menschen ausgewertet, die neben Blutproben auch Befragungen zum Lebensstil einschließlich des Kaffeekonsums enthalten. 78 Prozent der im Schnitt 57 Jahre alten Teilnehmer gaben an, regelmäßig Kaffee zu trinken, sei es Filterkaffe, italienischer Kaffee oder Instant-Kaffee.
Die Analyse ergab, dass bereits eine Tasse Kaffee am Tag das Sterberisiko um acht Prozent senken konnte. Ab acht Tassen und mehr sank das Sterberisiko sogar um 14 Prozent. Das Ergebnis trifft sowohl auf den Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch Krebserkrankungen zu. Die Forscher schauten außerdem, ob die Metabolisierung von Koffein durch genetische Varianten einen Einfluss hat, fanden aber hierzu keinen Hinweis. Koffein wird vor allem in der Leber verstoffwechselt, bei manchen dauert es länger und bei anderen geht es schneller.
Kaffee als Teil einer gesunden Ernährung
„Die Ergebnisse unsere Studie sind eine weitere Rückversicherung, dass koffeinhaltiger Kaffee Teil einer gesunden Ernährung sein kann“, schlussfolgern die Wissenschaftler um Lotfield. Gleichwohl räumen sie ein, dass eine Kausalität damit nicht bewiesen ist.
Das Problem an solchen Beobachtungsstudien ist, dass es noch weitere Einflüsse geben kann, die das etwas längere Leben von Kaffeetrinkern erklären könnte. Beispielsweise ist es möglich, dass die kaffeetrinkenden Probanden mehr Sport trieben oder sich gesünder ernährten. Für den protektiven Effekt sprechen jedoch die hohe Teilnehmerzahl und nicht zuletzt dutzende andere Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen waren.
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