Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Studenten entwickeln neue Methode für Zahnfüllungen

Mittwoch, 7. Juni 2017 – Autor: Anne Volkmann
Marburger Zahnmedizinstudenten haben eine Lampe entwickelt, mit der verhindert wird, dass Zahnfüllungen zu schnell zäh und spröde werden. Für ihre Entdeckung haben die Studenten den Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ 2017 im Fachgebiet Arbeitswelt gewonnen.
Zahnfüllungen

Zahnfüllungen müssen modelliert werden, bevor sie komplett aushärten – Foto: K.-U. Hler - Fotolia

Zahnfüllungen werden heute aus lichthärtbaren Kunststoffen, sogenannten Kompositen, hergestellt. Das Material wird in einzelnen Schichten aufgetragen und durch die Beleuchtung mit blauem Licht ausgehärtet. Damit die Modellation gelingt, muss der Mund des Patienten gut ausgeleuchtet werden, zum Beispiel mit dem Licht weißer Leuchtdioden. Doch genau dieses Licht lässt das Material an der Oberfläche bereits nach wenigen Minuten zäh und spröde werden – ein Problem für Zahnärzte.

Kunststoffe härten langsamer aus

Drei Zahnmedizinstudenten aus Marburg haben hier eine Lösung gefunden: Sie entwickelten eine Lampe basierend auf orang- und türkisfarbenen LEDs, deren Licht für das menschliche Auge weiß aussieht, mit der sich die Verarbeitungszeit des Komposites jedoch vervielfacht. „Stressfreies Legen von Kompositfüllungen – alles eine Frage der Beleuchtung!“ - So heißt die Untersuchung, mit der die Studenten Albrecht von Bülow, Flavio Krug und Saeed Mohamad beim Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ 2017 angetreten sind.

Das Team der Zahnklinik der Philipps-Universität Marburg wurde am 28. Mai 2017 in Erlangen mit dem 1. Preis ausgezeichnet. „Jugend forscht“ ist ein bundesweiter Nachwuchswettbewerb, der besondere Leistungen und Begabungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fördert. Teilnahmeberechtigt sind Schülerinnen, Schüler sowie Auszubildende und Studierende bis 21 Jahre.

Erfolg für Nachwuchsforscher

In der Laudatio der Bundesjury heißt es: „Besonders beeindruckt haben die Jury das strukturierte Vorgehen, umfangreiche Vorversuche sowie erfolgreich durchgeführte erste Praxistests. Wir wünschen den Jungforschern viel Erfolg bei der weiteren Entwicklung ihres Projekts.“ Betreut wurden die Zahnmedizinstudenten vom leitenden Oberarzt Professor Michael Gente von der Marburger Zahnklinik. Er unterstützt seit dem Jahr 2009 im Lehrbereich Propädeutik innerhalb der Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funktionslehre regelmäßig Studierende, die bei „Jugend forscht“ teilnehmen. „Damit erhalten auch Studierende der ersten Semester die Gelegenheit, Forschungsarbeit aus eigenem Erleben kennenzulernen und vor der Jury zu vertreten. Der aktuelle Erfolg ist das Ergebnis einer perfekten Zusammenarbeit in einem fleißigen und geschickt arbeitenden Team“, so Gente.

Foto: © K.-U. Häßler - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Zahnmedizin

Weitere Nachrichten zum Thema Zahnmedizin

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin