Stroke-Einsatz-Mobil nimmt Fahrt auf
Das Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) enthält Geräte, die es sonst nur in Kliniken gibt. Dazu gehören neueste Errungenschaften aus der bildgebenden Diagnostik, der Laboratoriumsmedizin und der Telemedizin. Anders als in bereits laufenden Pilotprojekten mit einem mobilen Computertomographen kann die komplette Rettungsversorgung einschliesslich Intensivtherapie und Patiententransport innerhalb des Stroke-Einsatz-Mobil erfolgen.
STEMO: Stroke-Einsatz-Mobil
Dank des kompakten CT-Geräts kann die Diagnose schon im Wagen gestellt werden. Das CT-Gerät liefert die für den Schlaganfall charakteristischen Bilder verstopfter Gefässe im Gehirn bzw. kann andere Ursachen gestörter Hirnfunktionen ausschliessen. "Unmittelbar nach dieser Diagnose kann die Therapie zur Wiedereröffnung der Gefässe einsetzen", erläuterte der Leiter des Projekts, Prof. Heinrich Audebert von der Klinik für Neurologie. Bei der so genannten Lyse sorgen spezielle Medikamente dafür, dass sich die Verstopfung im Gehirn auflöst und die Gefässe wieder mit Blut versorgt werden können. "Je eher dies geschieht, desto weniger Gehirnzellen sterben ab und umso geringer sind die Folgeschäden", betonte Prof. Audebert. Durch das Spezialteam an Bord soll nicht nur der Transport zur Klinik verbessert, sondern auch zeitraubende Patientenübergaben im Krankenhaus vor Behandlungsbeginn vermieden werden.
Experten der Charité haben den neuartigen Rettungswagen gemeinsam mit der Berliner Feuerwehr und den brandenburgischen Firmen MEYTEC GmbH Informationssysteme und BRAHMS-GmbH in mehr als einjähriger Arbeit entwickelt. Er wird ab sofort im Berliner Stadtgebiet unterwegs sein. Gefördert wurde das Projekt durch die Technologiestiftung Berlin aus Mitteln des Zukunftsfonds des Landes Berlin, des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch das brandenburgische Wirtschaftsministerium.