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STIKO hält Impfschutz von Johnson & Johnson Impfstoff für ungenügend

Freitag, 8. Oktober 2021 – Autor:
Eine Impfdosis mit dem Covid-19-Impfstoff von Johnson & Johnson reicht offenbar nicht. Die STIKO empfiehlt nun eine zweite Impfung mit einem mRNA-Vakzin. Außerdem hat sie ihre Impfempfehlungen zur Boosterimpfung geändert.
Weil es nach einer Dosis Johnson & Johnson vergleichsweise oft zu Impfdurchbrüchen kommt, empfiehlt die STIKO nun eine zweite Impfung mit einem mRNA-Vakzin

Weil es nach einer Dosis Johnson & Johnson vergleichsweise oft zu Impfdurchbrüchen kommt, empfiehlt die STIKO nun eine zweite Impfung mit einem mRNA-Vakzin – Foto: © Adobe Stock/ Bihlmayerfotografie

Am Donnerstag hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Impfempfehlungen aktualisiert. Danach sollte Personen, die mit dem Janssen-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, nun eine zweite Impfung mit einem mRNA-Vakzin angeboten werden. Janssen ist der einzige bislang zugelassene Covid-Impfstoff, der nur einmal verabreicht werden muss. Die STIKO begründet ihre aktuelle Empfehlung mit einem ungenügenden Impfschutz des Vakzins.

Geringerer Schutz vor Delta-Variante

Im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfstoffdosen würden in Deutschland die meisten COVID-19-Impfdurchbruchserkrankungen bei Personen beobachtet, die mit der COVID-19 Vaccine Janssen geimpft wurden, teilte die STIKO mit. Weiterhin sei für den Janssen-Impfstoff im Unterschied zu den anderen zugelassenen Impfstoffen eine vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante beobachtet worden. Die zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis sollte laut STIKO frühestens vier Wochen nach der Janssen-Impfung verabreicht werden.

Auffrischungsimpfung für alle über 70

Eine weitere Änderung betrifft die Auffrischungsimpfung. Die STIKO empfiehlt die dritte Impfung nun generell allen Menschen über 70 Jahren, Pflegeheimbewohnern sowie Personal aus Pflege und medizinischen Einrichtungen. Den zusätzlichen „Booster“ hält die STIKO für sinnvoll, da der Impfschutz mit der Zeit nachlässt und es zu Infektionen kommen kann. Im höheren Alter falle die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche könnten häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen, so die STIKO. Zuvor hatte die Impfkommission die Auffrischungsimpfung nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem empfohlen. Mit ihren geänderten Impfempfehlungen ist die STIKO der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gefolgt.

Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff sollte laut STIKO frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde. Bei mRNA-Impfstoffen sollte möglichst der bei der Grundimmunisierung verwendete Impfstoff zur Anwendung kommen.

Hauptkategorien: Corona , Gesundheitspolitik , Medizin
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