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STIKO empfiehlt mRNA-Impfstoff nach AstraZeneca

Freitag, 2. Juli 2021 – Autor:
Die Ständige Impfkommission hat am Donnerstag ihre Empfehlung zur Zweitimpfung nach AstraZeneca geändert. Wer zunächst mit Vaxzevria geimpft wurde, sollte als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff bekommen – unabhängig vom Alter. Grund ist ein deutlich besserer Impfschutz.
Nach einer Erstimpfung mit AstraZeneca empfiehlt die STIKO nun generell als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff

Nach einer Erstimpfung mit AstraZeneca empfiehlt die STIKO nun generell als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff – Foto: © Adobe Stock/ Klaus Eppele

Das Covid-Vakzin „Vaxzevria“ von AstraZeneca hat eine geringere Schutzwirkung als die mRNA-Impftsoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Nach aktuellen Studienergebnissen lässt sich die Immunantwort aber deutlich steigern, wenn als Zweitdosis ein mRNA-Impfstoff verabreicht wird.

Erst Astra, dann mRNA-Impfstoff

Dieses heterologe Impfschema wird seit dem 1. Juli von der Ständigen Impfkommission (STIKO) nun allen Personen empfohlen, die zunächst Vaxzevria als erste Impfstoffdosis erhalten haben - und zwar unabhängig vom Alter. Zwischen der Erstimpfung mit AstraZeneca und der Zweit-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff sollte laut STIKO ein Abstand von mindestens vier Wochen liegen. Die Empfehlung gelte "vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren", hieß es seitens der Impfkommission.

Schnell zweit impfen wegen Delta

Ferner wies die STIKO darauf hin, dass es wichtig sei, „die zweite Impfstoffdosis zeitgerecht wahrzunehmen.“ Diese Empfehlung bezieht sich auf alle verfügbaren Covid-Vakzine. Hintergrund ist die rasche Ausbreitung der Delta-Variante in Deutschland und Europa. Die ursprünglich in Indien entdeckte Delta-Variante ist deutlich ansteckender ist als die seit März 2021 auch in Deutschland vorherrschende britische Alpha-Variante.

Zwar gibt es bisher keine Hinweise, dass Delta auch kränker macht. Aber der die Schutzwirkung ist nach der ersten Impfstoffdosis deutlich geringer als nach der zweiten. So zeigen aktuelle Studienergebnisse aus Großbritannien, dass der Impfschutz in Bezug auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe nach abgeschlossener Grundimmunisierung gegenüber der Deltavariante im Vergleich zum Schutz gegenüber anderen SARS-CoV-2-Varianten ähnlich gut ist.

Empfohlene Impfabstände

Aus epidemiologischer Sicht ist es darum besser, die zweite Impfung möglichst schnell durchzuführen. Augenblicklich empfiehlt die STIKO folgende Impfabstände:

Comirnaty (BioNTech/Pfizer)

3-6 Wochen

Spikevax (Moderna)

4-6 Wochen

Vaxzevria (AstraZeneca)

9-12 Wochen

Heterologes Impfschema (Vaxzevria/mRNA-Impfstoff)

ab 4 Wochen

Hauptkategorien: Corona , Medizin , Gesundheitspolitik
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