STIKO empfiehlt Impfung für Schwangere und Stillende
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Schwangeren und Stillenden eine Impfung gegen Covid-19. Schwangere sollen demnach die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel erhalten. Empfohlen werden zwei Impfungen mit einem mRNA-Impftsoff. Dies gilt auch für stillende Mütter. Ferner empfiehlt die STIKO allen Frauen im gebärfähigen Alter die Impfung gegen COVID-19, „damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht“, teilte die STIKO in einem Beschlussentwurf am Freitag mit.
Neue Daten legen Nutzen der Impfung nahe
Bisher hatte die STIKO die generelle Impfung in der Schwangerschaft nicht empfohlen, da die Datenlage nicht ausreichte. Das hat sich jetzt offenbar geändert.
Die Empfehlung basiere auf einer systematischen Aufarbeitung der in den letzten Wochen verfügbar gewordenen Daten zum Risiko von schweren COVID-19 Verläufen in der Schwangerschaft sowie zur Effektivität und Sicherheit einer COVID-19-Impfung bei Schwangeren und Stillenden, teilte die STIKO mit.
Der Beschlussentwurf mit dazugehöriger ausführlicher wissenschaftlicher Begründung ist in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und den beteiligten Fachkreisen gegangen. Die endgültige Empfehlung der STIKO für eine Impfung in der Schwangerschaft sowie bei Stillenden erscheint nach Abschluss des Stellungnahmeverfahrens und nachfolgender erneuter Beratung der STIKO zeitnah im Epidemiologischen Bulletin. Änderungen der Empfehlung sind daher bis zu diesem Zeitpunkt möglich.
Schwangere haben erhöhtes Risiko für schweren Covid-Verlauf
Verbände von Frauenärzten plädieren schon lange für eine Impfung von Schwangeren. Denn ihr Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf ist Studien zufolge rund sechsmal höher als das von nicht-schwangeren Frauen in vergleichbarem Alter. Das Risiko einer Beatmung ist sogar 23 Mal größer. Auch die Gefahr einer Frühgeburt steigt durch eine Corona-Infektion.