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STIKO empfiehlt Corona-Impfung für 5- bis 11-jährige Kinder

Donnerstag, 26. Mai 2022 – Autor:
Nach langem Zögern empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) nun allen Kindern zwischen fünf und elf Jahren die Corona-Impfung. Allerdings sollen Kinder ohne besonderes Risiko nur eine Impfstoffdosis erhalten. Das Echo auf die neue Entscheidung ist geteilt.
Gesunde Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollten sich einmal gegen Corona impfen lassen, empfiehlt jetzt die STIKO

Gesunde Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollten sich einmal gegen Corona impfen lassen, empfiehlt jetzt die STIKO – Foto: © Adobe Stock/ scaliger

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat nach Sichtung aller Daten eine neue Impfempfehlung ausgesprochen: Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollen nun doch eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bisher hatte die STIKO nur vorerkrankten Kindern und solchen, die mit Hochrisikopersonen zusammenleben, eine doppelte Corona-Impfung empfohlen. Dabei bleibt es auch weiterhin. Allen anderen Kindern empfiehlt die STIKO zunächst nur eine COVID-19-Impfstoffdosis.

Verbände der Kinderärzte finden die STIKO-Empfehlung gut

Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte begrüßten die neue Impfempfehlung ausdrücklich, „da sie vorausschauend - über die gegenwärtige Situation hinaus - die weitere Entwicklung der Pandemie berücksichtigt“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Besonders wichtig sei aus Sicht der Kinder- und Jugendmedizin die Verminderung der indirekten Folgen einer Infektion wie Isolation und Quarantäne. „Auch wenn dies nicht der Verhinderung der primären Krankheitslast dient, waren die psychologischen und psychosomatischen Auswirkungen dieser Maßnahmen während der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche, wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben, so belastend, dass es notwendig und angemessen erscheint, dies zukünftig mit allen Mitteln zu verhindern.“

Impfen, um Quarantäne zu vermeiden?

Der Epidemiologe Klaus Stöhr vermeldet auf Twitter, er könne die Entscheidung der STIKO mittragen. „Es gibt in Deutschland keine bessere Expertengruppe für Impfempfehlungen“, schreibt er. Allerdings stößt er sich an einer Begründung, die von den Kinder- und Jugendmediziner besonders gutgeheißen wird: So schreibt die STIKO im epidemiologischen Bulletin, dass ein Ziel der Impfempfehlung die Reduktion der indirekten Folgen wie Quarantäne und Isolationsphasen sei. „Hier verlässt die STIKO aus meinem Blickwinkel den gesundheitlich-medizinisch, evidenzbasierten Pfad“, kritisiert Stöhr.

Das Risiko für Kinder ist gering

Für „nicht nachvollziehbar“ hält der Virologe und Epidemiologe Alexander Kekulé die neue STIKO-Empfehlung. Durch Omikron sei die Schwere der Erkrankungen für Kinder absolut in den Keller gesackt, sagte er MDR Aktuell. Auch für das seltene MIS-C-Syndrom gebe es bei dieser Virusvariante nur noch ein extrem geringes Risiko. Zudem werde die Übertragbarkeit des Virus weder bei Kindern noch bei Erwachsenen durch die Impfung nennenswert verhindert.

Knapp 20 Prozent der fünf- bis elfjährigen sind in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Jedoch schätzt die STIKO, dass sich inzwischen mehr als 77 Prozent dieser Altersgruppe auf natürliche Weise infiziert haben.

Hauptkategorien: Corona , Gesundheitspolitik , Medizin
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