Staatssekretär Stroppe: "Wir wollen den Pharma-Dialog aufnehmen"
„So positive Worte habe ich aus dem BMG schon seit Jahren nicht mehr gehört“, freute sich Dr. Bernd Wegener, Vorsitzender des BPI. Und das nicht ohne Grund: Schließlich hatte der beamtete Staatssekretär im BMG, Lutz Stroppe, viele Versprechen im Gepäck: Man wolle endlich den gemeinsamen Dialog beginnen zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft – und zwar schon von Beginn der Legislatur an – und nicht erst dann, wenn die ersten strukturellen Gesetze entworfen seien. Deshalb würden auch schon die ersten Gespräche mit dem Bildungs- und Wirtschaftsministerium geführt. Stroppe: „Wir müssen gemeinsam erkunden, wie wir den Innovationsstandort Deutschland voran bringen können.“ Dabei wolle man sich nicht in den „kleinen Fragen“ verirren, sondern die großen Fragen der Zukunft diskutieren. „Zum Beispiel sollten wir überlegen, ob es Krankheitsbilder gibt, bei denen wir unsere Ziele gemeinsam voranbringen können.“
Demographische Entwicklung: Für die Gesundheitsbranche wirklich wichtig!
Stroppe betonte, dass es wichtig sei, den Wirtschaftszweig Gesundheit auch ökonomisch voranzubringen: „Das pharmazeutische Know-How ist ein Glücksfall für den Standort Deutschland. Die demographische Entwicklung müsse ja im Moment für fast alle Bereiche „herhalten - aber in der Gesundheitsbranche ist das Thema ganz besonders wichtig“. Als Beispiel nannte der Staatssekretär hier die individualisierte Medizin, in der er eine große Zukunft sieht: „Dem tragen wir Rechnung, indem wir ein großes Gesundheitsforschungsprogramm aufgelegt haben“, so Stroppe.
"Eine gute flächendeckende Versorgung ist ein Teil der Daseinsfürsorge"
Als weitere wichtige Punkte nannte Staatssekretär Stroppe unter anderem die Themen Pflege, eine nachhaltige GKV-Finanzierung, Qualität und die Wahrung bzw. Wiederherstellung einer guten ärztlichen Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen. „Wir sind der Überzeugung, dass eine gute, flächendeckende und ortsnahe Versorgung ein Teil der Daseinsfürsorge ist.“
Stroppe, der zugab, „dass ich mich in manche Themen erst noch einarbeiten muss“, bezeichnete es als Vorteil, nicht vom Fach zu sein. So schaue er eben nicht aus der Perspektive des Arztes, des Kassenmenschen oder des pharmazeutischen Unternehmers auf das Gesundheitssystem – „sondern ich finde die Dinge so vor, wie sie sind.“ Das mache es manchmal auch einfacher, Probleme zu beurteilen – vielleicht auch, sie zu lösen!
Foto: BMFSFJ