Sport im Freien bei schlechter Luft erhöht das Herz-Kreislauf-Risiko
Sport im Freien ist gesund. Bei hoher Luftverschmutzung aber schadet er der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Das zeigt eine aktuelle Studie mit jungen Erwachsenen, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde.
Forscher des Seoul National University College für Medizin unter Leitung von Prof. Sang Min Park werteten Daten des südkoreanischen Krankenversicherungsdienstes aus. Sie verfolgten 1.469.972 Stadtbewohner im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Diese wurden 2009 bis 2012 zwei Mal gesundheitlich untersucht und bis spätestens 2018 weiterbeobachtet.
Körperliche Aktivität in der letzten Woche
Bei jeder Gesundheitsuntersuchung wurden die Teilnehmer nach ihrer körperlichen Aktivität in den letzten sieben Tagen gefragt und diese Informationen in Einheiten von Minuten pro Woche umgerechnet. Es gab vier Aktivitäts-Gruppen: 0, 1 - 499, 500 - 999 und 1000 oder mehr.
Die Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen für die Herz-Kreislauf-Gesundheit, 500 - 999 Einheiten pro Woche zu absolvieren. Dies kann beispielsweise durch fünfmal wöchentliches Laufen, Radfahren oder Wandern für 15 bis 30 Minuten erreicht werden.
Luftverschmutzung wurde berechnet
Die Forscher verwendeten nun Daten aus dem Nationalen System zur Überwachung der Umgebungsluft in Südkorea, um die jährliche durchschnittliche Luftverschmutzung zu berechnen, insbesondere die Mengen an kleinen Partikeln mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometern, also die Feinstaubbelastung.
Das Ausmaß der Exposition gegenüber Luftverschmutzung wurde in zwei Stufen eingeteilt: Je nach Anteil der Feinstaub-Belastung pro Kubikmeter in niedrig bis mäßig und hoch.
Sport bei schlechter Luft erhöht Herz-Kreislauf-Risiko
Während der Nachbeobachtungszeit gab es 8.706 kardiovaskuläre Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Dabei erhöhte Sport im Freien bei schlechter Luft das Herz-Kreislauf-Risiko.
Unter den Personen, die einer hohen Luftverschmutzung ausgesetzt waren, hatten diejenigen, die ihre körperlichen Aktivitäten zwischen den beiden Screenings von 0 auf 1000 oder mehr erhöhten, ein um 33 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als diejenigen, die ihre körperliche Betätigung nicht erhöhten. Das Ergebnis war allerdings knapp unter der Signifikanz.
Bei niedriger Luftverschmutzung wirkt Sport präventiv
Unter Menschen, die niedriger bis moderater Luftverschmutzung ausgesetzt waren, hatten diejenigen, die ihre körperliche Aktivität von 0 auf 1000 oder mehr erhöhten, ein um 27 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als diejenigen, die inaktiv blieben. Auch diese Ergebnis war knapp unter der Signifikanz. Bei geringen bis mäßigen Luftverschmutzungswerten bestand ein signifikantes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Personen, die mit 1000 begannen und dann ihre Aktivität auf 1 oder 0 reduzierten.