Dass Sport einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel hat, gilt als wissenschaftlich gesichert. Bei vielen Menschen mit Typ 2 Diabetes kann regelmäßige Bewegung sogar Diabtes-Medikamente ersetzen oder zumindest dabei helfen, die Medikamente zu reduzieren. Trotz dieser Erkenntnisse gelingt es vielen der rund sieben Millionen Diabetiker in Deutschland nicht, regelmäßigen Sport in ihren Alltag zu integrieren. Um mehr Menschen mit Diabetes Typ1 und Typ 2 zum Sport zu bewegen, hat das „Deutsche Diabetes Programm“(DPD) in 2011 Deutschlands größtes Laufprogramm für Diabetiker ins Leben gerufen. Im Mai geht es in die dritte Runde und bietet im gesamten Berliner Stadtgebiet betreute Trainingsgruppen für Diabetiker aller Altersgruppen an. Das Programm wird sportwissenschaftlich von der Deutschen Sporthochschule Köln und medizinisch von der Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin der Berliner Charité begleitet.
In ganz Berlin starten professionell betreute Trainingsgruppen
„Kerninhalt des deutschlandweit größten Laufprogramms für Diabetiker ist es, Menschen insbesondere mit Diabetes Typ 2 nachhaltig für sportliche Aktivität zu begeistern, sie sensibel für eine aktive Regulation des Zuckerhaushalts zu machen und letztendlich ihre Gesundheitswerte zu verbessern“, sagt DPD-Initiator Dr. Michael Rosenbaum, der selbst an Diabetes leidet. In den ersten beiden Runden in 2011 und 2012 nahmen laut DPD jeweils über 120 Diabetiker/innen Typ 1 und Typ 2 an dem Laufprogramm unter professioneller Aufsicht von Sportwissenschaftlern und Diabetologen teil. Die Teilnehmer absolvierten dabei über sechs Monate zweimal wöchentlich betreute Lauftrainings und wurden im gesamten Zeitraum sportwissenschaftlich und fachärztlich begleitet. Ein großes Laufevent gehört zu den Highlights des Programms.
Das Programm habe zu einer signifikanten und nachweisbaren Verbesserung der Gesundheitswerte bei den Teilnehmern geführt, berichtet Veranstalter Rosenbaum. „Insbesondere die Männer und Frauen, die an Diabetes-Typ-2 erkrankt sind, haben in der sechsmonatigen Vorbereitungszeit deutlich an Gewicht verloren, ihren HbA1c Wert verbessert und den Spaß an der Bewegung (wieder) entdeckt. Viele der Teilnehmer mit Diabetes-Typ-2 konnten die Medikamente drastisch reduzieren und einige sogar ganz absetzen, so Rosenbaums Bilanz.
Das Diabetes Programm ist eine Chance, die Krankheit in den Griff zu bekommen
Unter den „Neuen“, die sich bereits für das Diabetes Programm Deutschland 2013 angemeldet haben, ist Karl Rink. Der Diabetiker berichtete auf einer Pressekonferenz am 10. April in Köln über seine Motivation: „Ich war ein Sofa-Sportler. Hätte ich jetzt nichts geändert, wäre ich wahrscheinlich geplatzt. Ich sehe das Diabetes Programm Deutschland als meine letzte Chance, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Vor allem das Laufen in der Gruppe mit Gleichgesinnten ist ein echter Motivationsschub für mich."
DPD und seine Partner – darunter die Deutsche Sporthochschule, das Diabetes-Zentrum am Evangelischen Krankenhaus Köln-Weyertal, diabetesDE - Deutsche Diabetes Hilfe, Charité oder der Behinderten- Sportverband Berlin - hoffen, dass viele weitere Diabetiker die Chance nutzen und sich zum Laufprogramm 2013 anmelden werden.
Ab sofort können sich Diabetiker Typ 1 und Typ 2 aller Altersklassen zu dem sechsmonatigen Lauftraining anmelden. Anmeldungen und weitere Informationen unter http://www.diabetes-programm-koeln.de/dieanmeldung.html
Der Behinderten- Sportverband Berlin betreut das „Hauptstadtbüro“ des Diabetes Programm in Berlin und steht unter der Rufnummer 030 308338 717 oder leow[at]bsberlin.de für alle Fragen zur Verfügung.