Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Sonnenfinsternis: So schaut man sicher in den Himmel

Montag, 24. Oktober 2022 – Autor:
Ein direkter Blick in die Sonne kann die Netzhaut des Auges innerhalb kürzester Zeit schädigen – sogar dauerhaft. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt Astronomiefreunden sechs Tipps, um die Sonnenfinsternis am Dienstag risikofrei zu beobachten.
Jemand hält eine Schutzbrille für Sonnenfinsternis in die Sonne.

Nie mit bloßem Auge, herkömmlichen Sonnenbrillen oder Pseudo-Hilfsmitteln wie Rußglas oder CDs in die Sonne blicken! Nur mit der speziellen „Sonnenfinsternis-Brille“. – Foto: AdobeStock/A_Bruno

Am 25. Oktober erleben wir über Deutschland eine Sonnenfinsternis. Um die Mittagszeit schiebt sich der Neumond vor die Sonnenscheibe und verdeckt sie zum Teil – wir erleben also eine  „partielle“ Sonnenfinsternis. In jedem Fall lohnt es sich, sie anzusehen, denn die nächste sichtbare Sonnenfinsternis findet erst wieder in zweieinhalb Jahren statt, genauer: am 29. März 2025, und auch sie ist nur partiell. Die nächste totale Verfinsterung in Deutschland wird erst in 59 Jahren zu sehen sein, im September 2081. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt eindringlich davor, vor lauter Freude über dieses Naturschauspiel leichtsinnig mit der UV-Strahlung der Sonne umzugehen. Denn beim Hineinblicken in die Sonnenfinsternis kann sie das Auge dauerhaft schädigen.

Partielle Sonnenfinsternis: In Deutschland ab 11.15 Uhr zu sehen

Bei uns in Deutschland ist die Sonnenfinsternis um die Mittagszeit zu sehen – je nach Standort etwa in der Zeit zwischen 11.15 und 13.15 Uhr. Und je nach Standort ist die Sonnenfinsternis auch verschieden stark ausgeprägt. Im Südwesten Deutschlands werden nur etwa zwanzig Prozent der Sonnenscheibe verdeckt, in München etwa ein Viertel. Auf Rügen sind es dagegen etwa 35 Prozent.

Sechs Tipps für eine sichere Sonnenfinsternis

„Wer dieses Naturphänomen live verfolgen möchte, sollte unbedingt seine Augen schützen“, heißt es in einer aktuellen Empfehlung des  Bundesamts für Strahlenschutz. „Denn ein direkter Blick in die Sonne kann die Netzhaut innerhalb kürzester Zeit schädigen.“ Die Strahlungs-Experten des Bundesamts haben folgende sechs Tipps für eine risikolose Beobachtung der Sonnenfinsternis erarbeitet:

1. Der Standard: Die „Sonnenfinsternis-Brille“

Sogenannte Sonnenfinsternis-Brillen sind für die Beobachtung gut geeignet. Die für diesen Zweck bestimmten Schutz- oder Folienbrillen weisen besondere Filtereigenschaften auf: Höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts dürfen durchkommen. Wichtig: Die Sonnenfinsternis-Brille sollte nach den EU-Normen als sicher für den direkten Blick in die Sonne gekennzeichnet sein. Sie muss das CE-Symbol tragen; Benutzungs- und Warnhinweise liegen bei.

2. Die Schutzbrille darf keine Kratzer haben

Die Schutzbrille muss intakt sein: Bei Folienbrillen darf die Folie keine Kratzer, Löcher und Risse am Übergang zwischen Filterfolie und Pappe oder sonstige Beschädigungen aufweisen. Beschädigte Brillen sollten auf keinen Fall verwendet werden.

3. Was eine gute Schutzbrille außerdem auszeichnet

Richtig gut ist eine Schutzbrille, wenn sie außerdem extrabreite Bügel hat und eng am Gesicht anliegt. Dann fällt möglichst wenig Licht am Glas vorbei in die Augen.

4. Lichtbündelung: Vorsicht mit Ferngläsern oder Kameras!

Das ungeschützte Beobachten der Sonne durch Ferngläser, Teleskope oder Kameras ist gefährlich, denn diese bündeln die Sonnenstrahlen zusätzlich. Im Fachhandel werden spezielle Filteraufsätze oder Folien angeboten, die vor der Optik des Geräts angebracht werden müssen.

5. Am sichersten: Projektion durch eine Lochkamera

Als sicherste Methode zur Sonnenbeobachtung gilt die Projektionsmethode durch eine Lochkamera auf einen Schirm. Diese sogenannte Camera obscura verhindert den gefährlichen direkten Blick auf die Sonne. Sie lässt sich leicht selbst bauen und ist auch für Kinder geeignet.

6. Gefährlich: Einfache Sonnenbrillen, Rußglas, CDs

Das BfS warnt ausdrücklich vor ungeeigneten Behelfsmitteln zur Sonnenbeobachtung: Herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, rußiges Glas, Röntgenbilder, CDs, mehrfach gefaltete Rettungsdecken oder schwarze Filmstreifen bieten den Augen keinen zuverlässigen Schutz, sondern gefährden deren Gesundheit.

(Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz/BfS)

Hauptkategorie: Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Prävention , Sonnenschutz

Weitere Nachrichten zum Thema „UV-Strahlung“

20.05.2022

Damit eine Sonnenbrille nicht trügerische Sicherheit vorgaukelt, sondern unsere empfindlichen Augen vor aggressiver UV-Strahlung wirksam schützt, muss sie bestimmte Mindeststandards erfüllen. Der UV-Schutz bis 400 Nanometer ist nur einer davon.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin