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Sonnencremes: Klotzen, nicht kleckern

Donnerstag, 21. Juni 2018 – Autor:
Die Sonne wird auch bei uns in Mitteleuropa aggressiver. Deshalb ist es wichtig, Sonnenschutzmittel richtig und großzügig einzusetzen – und einzusehen, dass sie kein Freibrief für grenzenloses Sonnenbaden sind. Vor allem mittags kann Schatten die beste Lösung sein.
Frau cremt sich Schulter mit Sonnencreme ein

Gegen Sonnenbrand und Spätschäden: Sonnenschutzpräparate sollten vor UV-A- und UV-B-Strahlen schützen. – Foto: ©creativefamily - stock.adobe.com

Sonne kann braun und sexy machen – wenn man in ihr nur so kurz badet, wie der eigene Hauttyp es verträgt. Wer seine Haut aber unvernünftig lange der Sonne aussetzt, merkt das sehr schnell an einem Sonnenbrand – faktisch eine Brandwunde. Längerfristig lässt zu viel Sonne die Körperoberfläche verfrüht alt und runzlig werden, zugleich erhöht sich das Hautkrebsrisiko. Die Haut merkt sich alles.

Der Sonnenbrand als unmittelbar erkennbarer Schaden wird insbesondere durch die UV-B-Strahlen ausgelöst. Sie sind energiereicher als die UV-A-Strahlen, dringen aber nur bis in die Oberhaut ein. Dort sorgen sie für den Neuaufbau von Pigmenten und damit für die Hautbräune. Zuviel von ihnen kann in den Zellen der Oberhaut Krebs auslösen. Die UV-A-Strahlen besitzen weniger Energie als UV-B-Strahlen, dringen aber tiefer, bis in die Lederhaut, ein. Die Bräune wird durch eine Umverteilung des schon vorhandenen Pigments erreicht. UV-A-Strahlen sind aber offenbar gefährlicher, als lange angenommen. So gehen Wissenschaftler davon aus, dass sie schwarzen Hautkrebs auslösen können, für die sonnenbedingte Hautalterung sowie Pigmentflecken verantwortlich sind und bestimmte Allergien auslösen können. Wichtig ist es, dass Sonnenschutzmittel – egal ob in Form von Sonnencreme, -milch, -lotion- oder Spray – sowohl gegen UV-A- wie UV-B-Strahlen ausreichend schützen.

Sonnenschutz: Nicht nur im Urlaub - auch in Garten und im Café 

Bei allen Aktivitäten unter freiem Himmel raten Experten nicht nur am Urlaubsort, sondern auch in der Freizeit und nicht zuletzt im Berufsleben zu Sonnenschutz: beim Sport, bei der Gartenarbeit, beim Radausflug ins Grüne oder beim Besuch eines Straßencafés.

Zum des „Tags des Sonnenschutzes“ am 21. Juni – dem Tag, an dem die Sonne in unseren Breiten am höchsten steht und am längsten scheint – haben Experten einen Katalog von Ratschlägen für einen gesunden Umgang mit der Sommersonne erstellt (Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL); Initiative Sonnenschutz-Sonnenklar).

Drei Esslöffel pro Mal und Mensch: So cremt man sich richtig ein

Lichtschutzfaktor: Je heller die Haut, je länger der Aufenthalt in der Sonne, je intensiver die Sonneneinstrahlung – desto höher sollte er sein. Empfehlung für Erwachsene: mindestens 20; bei Kindern: mindestens 30. Im Zweifelsfall lieber einen höheren Schutzfaktor wählen.

Ausreichende Menge: Drei volle Esslöffel Sonnenschutzmittel (je Anwendung!) gelten als das richtige Maß für einen durchschnittlichen Erwachsenen, damit die auf der Verpackung angegebene Schutzwirkung erzielt wird.

Nachcremen: Nachcremen ist wichtig, vor allem nach dem Baden oder weil man schwitzt. Auch als „wasserfest“ deklarierte Produkte verlieren durch Feuchtigkeit an Wirkung und müssen erneuert werden. Nachcremen erhält den Sonnenschutz; die Dauer, die man pro Tag geschützt und unbeschadet in der Sonne verbringen kann, verlängert sich dadurch aber nicht.

Nichts vergessen: Bestimmte Hautpartien werden beim Eincremen leicht übersehen. Dazu zählen Ohren, Nacken, Schultern, die Halsaußenseiten, Haaransatz, Hand- und Fußrücken, Dekolleté oder Kopfhaut.

Kinder: Säuglinge bis zum Alter von zwölf Monaten sollten deshalb direkter Sonneneinstrahlung überhaupt nicht ausgesetzt werden. Für Kinder ist Kleidung mit UV-Schutz empfehlenswert. Alle Körperpartien, die nicht von Textilien geschützt sind, sollten mehrfach täglich eingecremt werden. Zwischen 11 und 15 Uhr sollten Kinder raus aus der Sonne und rein in den Schatten.  

Wasser und Berge: Hier knallt die Sonne besonders

Sonnenschutzmittel sind dabei kein Freibrief für einen endlosen Aufenthalt in der Sonne. Sie verlängern lediglich die „Eigenschutzzeit“, also den Zeitraum, den der Körper ohne Schäden der Sonne ausgesetzt sein kann. Je stärker die UV-Belastung, desto kürzer ist die Eigenschutzzeit der Haut. Urlauber im Süden sowie Berg- und Wassersportler müssen besonders aufpassen. Die Intensität der UV-Strahlung nimmt von den Polen der Erde in Richtung Äquator zu und steigt mit der Höhe über dem Meeresspiegel um rund 10 Prozent je 1.000 Höhenmeter. Wasser, egal ob im Meer, am See oder im Schwimmbad, reflektiert die Sonnenstrahlen und erhöht die UV-Belastung der Haut nochmals um bis zu 90 Prozent. Cremes allein helfen hier nicht mehr weiter. Experten empfehlen deshalb:

Auch Erwachsene sollten sich zwischen 11 und 15 Uhr möglichst wenig in der Sonne aufhalten.

Kleidung schützt am besten vor Sonnenschäden (dicht gewebt, nicht transparent, weit und hell). Sonnenhut oder Schirmmütze (Basecap) helfen.

Sonnenbrille nicht vergessen: Wer seine Augen nicht vor UV-Strahlung schützt, riskiert bleibende Schäden an Horn- und Netzhaut. Als ideal gelten große Brillengläser und eine graue Tönung. Gut schützende Sonnenbrillen erkennt man an Angaben wie „UV 400“, „100 Prozent UV“ oder dem CE-Zeichen.

Foto: © Fotolia.com/creativefamily

Hauptkategorie: Medizin
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